Albert,Göring

Begonnen von md11, Sa, 16. September 2006, 20:49

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md11

Titel:Albert Göring
Herausgeber:James Wyllie
Verlag:Magnus Verlag
Erscheinungsdatum:2006
Seitenzahl:320
ISBN:3-88400-442-5
Sonstiges:Hab das Buch heut endeckt im Focus und dazu schreib ich auch diesen Bericht übern Albert Göring.
-Der Schattenmann-
Während der NS-Zeit half Albert Göring zahlreichen Juden und Regimegegnern-unter dem Schutz seines Bruders Hermann.
Er hasste Nazis,Kommunisten und langsame Autos.Albert Göring war ein liberaler Bonvivant,der nichts so sehr verabscheute wie Ideologien.Eine gesunde Einstellung,die freilich prekär wird,wenn der eigene Bruder den Titel Reichsmarschall trägt und Hitlers Luftwaffe kommandiert.Doch trotz ihrer politischen Feindschaft kam es zwischen Hermann und Albert nie zum Bruch.Hunderten von Menschen sollte dieser Umstand das Leben retten.
Während des Krieges arbeitete der diplomierte Ingenieur als Exportchef bei den böhmischen Skoda-Werken,die Anlage produzierte Rüstungsgüter,ganau wie die 400 Kilometer entfernte Fabrik eines gewissen Oskar Schindler.Der braunen Rassendoktrin zum Trotz verhalf der Wahl-Österreicher Göring Juden aus Osteuropa mit falschen Papieren zur Flucht und unterhielt in der Schweiz ein Konto,um sie finanziell zu unterstützen,bei diversen Razzien deckte er Widerstandskämpfer aus der Skoda-Belegschaft,und immer wieder beschimpfte er NS-Granden öffentlich als Mörder.An Chuzpe mangelte es dem Geschäftsmann wahrlich nicht:Um einen Bekannten zu befreien,schickte Albert an den Lagerkommandanten von dachau eine Order,die nur mit dem klingenden Nachnahmen unterzeichnet war.
Später verlobte er sich mit einer ehemaligen tschechischen Schönheitskönigin.Der Satthalter von Prag,Reinhard Heydrich,beschwor den großen Bruder,die "Blutvermischung"mit einer Slawin zu verhindern-vergeblich.Mehrfach erließ die Gestapo Haftbefehl gegen den subversiven Manager,aber die Geschwisterhilfe verhinderte stets das Schlimmste.
Nach der Kapitulation Deutschlands meldete sich der Vielfach-Lebensretter bei den US-Truppen,nicht ahnend,dass er allein wegen seiner illustren Verwandtschaft zwei Jahre in Haft verbringen würde.Erst die Proteste einiger Schützlinge führten zur Freilassung.Und dann?Keiner wollte einen,der so heißt,einstellen.Der Lebemann von einst schlug sich mit Billigjobs durch.Er starb 1966 in München,völlig verarmt.Erst jetzt erzählt eine Biografie die Geschichte des unbekannten Helden.
Quelle-Focus 14.06.06
Gruß
Josef