Eines der zwölf speziellen "Russenlager",das Stammlager (Stalag) 326 (VI K) nahe der heutigen Gemeinde Schloss Holte-Stukenbrock,lag auf dem Truppenübungsplatz Senne in Ostwestfalen.Als die ersten beiden Transporte mit insgesamt 4.000 Gefangenen am 10.Juli 1941 dort eintrafen,fanden die Männer lediglich ein umzäuntes Areal vor,ohne jegliche Vorkehrungen für Unterbringung oder einen hygienischen Mindeststandard.Das Leben unter freiem Himmel oder in Erdhöhlen dauerte bis in den Spätherbst.Da die Zahl der Gefangenen in den folgenden vier Wochen auf 12.000 anstieg,traten schnell Seuchen auf.Während die Zahl der Fleckfieberopfer wegen des Baus einer-heute noch vorhandenen-Entlausungsanlage im Vergleich zu anderen Lagern gering blieb,forderte allein die Ruhr bis zum Jahresende 1941 mindestens 600 Tote.Haupttodesursache waren jedoch "allgemeine Schwäche" und "Unterernährung",denn die von der Wehrmacht zugestandenen Rationen reichten nicht aus,die von den Kämpfen und langen Transporten bereits geschwächten sowjetischen soldaten auch nur ansatzweise zu kräftigen,zumal Kranke ohnehin weniger Verpflegung erhielten als Arbeitsfähige.Etwa 2.100 Gefangene Rotarmisten starben bis Ende 1941.
Bild 1.Sowjetische Kriegsgefangene im Stalag 326 VI K.
Bild 2.Friedhof russischer Kriegsgefangener
Bild 3.Der Grabstein des Friedhofs Stukenbrock aus dem Jahr 1945 trägt die Inschrift:"Ihr wurdet mit Hunger,Kälte und Prügelei gequält,ihr seid begraben,aber nicht versklavt worden".
Gruß
Josef
