Der Angriff des Infanterie-Regimentes 481 am 10.5.1940 auf der Peelstellung in Holland

Begonnen von md11, So, 02. Juli 2006, 22:26

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md11

Das IR 481,das sich vor der Peelstellung am Abend zum Weiterstoß bereitgemacht hatte,und auf das Nachziehen der Artillerie hoffte,wartete vergebens.
Der deutsche Panzerzug,der im Rücken der Peelstellung stand,befand sich in einer kritischen Lage,weil er Feuer aus den benachbarten Bunkern
und von Feldgeschützen erhielt.Von ihm aus wurde immer wieder über Funk der angriff des IR Weber angefordert.Aber mit dem IR 481 bestand keine Verbindung mehr,so daß das Regiment zunächst nich wußte,daß der Panzerzug mit dem III.IR 481 so nahebei lag.
Das XXVI.AK und die 256.I.D. waren sich darüber im Klaren,daß ein Durchbruch durch die Peelstellung noch am Abend des 10.5. ungeheuer wichtig war,schon im Hinblick auf den Einsatz der 9.PD.
Da eine Beurteilung,ob der Angriff ohne ArtUnterstützung durchgezogen werden sollte,nicht vom grünen Tisch aus erfolgen konnte,entsandte der DivKdr.den 01 der Div.Hptm.Dr.Hertel auf einem Krad,und zur Sicherheit noch den IIa der Division,Major von Bornstedt,im Fieseler Storch,zum Kdr.des IR 481 mit dem Auftrag:
1.Ihn über die Lage zu orientieren,insbesondere über den Standort des Panzerzuges.
2.Nach der Beurteilung der Lage bei Mill,möglichst noch am 10.5. den Durchbruch durch die Peelstellung zu versuchen,sollte das unmöglich sein,den Aufmarsch der Art.abzuwarten,um dann am 11.5. nach genügender Art-Vorbereitung anzugreifen.
Eine abgeworfene Fliegermeldung,daß die Peelstellung bereits durchbrochen sei,stellte sich später als falsch heraus.
Auf dem Wege nach Mill traf Hptm.Dr. Hertel schon in der Nähe von Mill auf die vordersten Teile des IR 456 und auf die 7./AR 256,die über die Eisenbahnbrücke Gennep die Maas überschritten hatten und die übrigen
Div.Art. weit voraus waren.Kurz nach Eintreffen von Hptm.Dr. Hertel erschien auch Major von Bornstedt.Rasch wurde der Kdr. des IR 456 herangezogen.
In der folgenden Besprechung über die Lage beurteilten Major von Bornstedt und Hptm.Dr.Hertel den Durchbruch aussichtsreich.Der Kdr.des IR 456 glaubte jedoch,einen Angriff ohne Art.-Unterstützung nicht verantworten zu können.Er hielt es für aussichtslos,mit nur einer einzigen Batterie und 2 Pak je Regiment eine so stark befestigte Stellung anzugreifen.
Der Kdr. des IR 481,Oberstleutnant Weber,jedoch entschloß sich nach kurzer Überlegung zum Angriff.Die Angriffszeit wurde auf 21.15 Uhr festgelegt.Vorher sollte die 7./AR 256 ein zehn Minuten dauerndes Wirkungsschießen auf den Schwerpunktabschnitt des Regimentes durchführen.
Um 20.25 Uhr erschienen plötzlich deutsche Flieger und belegten den Peel-Abschnitt eine Viertelstunde lang vor dem Abschnitt des IR 481
mit Bomben.Wie sich später herausstellte,waren die Flieger für den rechten Nachbarabschnitt bestellt worden.
Für die Männer in den Sturmausgangsstellungen bedeutete diese unerbetene aber hochwillkommene Unterstützung eine besondere Stärkung ihres Selbstvertrauens.
Mit dem IR 481 rechts,dem IR 456 links und dem Feuer der 7./AR 256 begann um 21.15 Uhr der Angriff,bei dem die Peelstellung durchbrochen wurde.Damit war der Weg für die 9.PD frei.
Der Kommandeur des IR5 481,Oberstleutnant Weber,erhielt wegen dieses Entschlusses und die Durchführung desselben das Ritterkreuz.
Quelle-Der Kampf um die Festung Holland.
Gruß
Josef

Landser162

Hello to all people; something more about the III.IR 481's attack on the Peelstellung.....

III./ IR 481 transportzug.



Peelstellung.



Source: Der Grüne Regiment.

Cheers. Landser.


md11

Hello Landser162,

   
I will look after whether I still which in addition find over this topic.

Gruß
Josef

Landser162


Landser162

Hello to all people; here goes the plan of attack for the XXVI AK on May 10 1940............


Source: Gennep in WW II.

Something on the 254 ID?. Thanks in advance. Cheers. Landser

adrian

Hallo Landser,

I hope, you can make use of that

Infanterie-Regiment 481

1. Aufstellung:

* 26.8.1939 (4. Welle) aus den Ergänzungs-Bataillonen E/20 Sulzbach, E/41 Weiden und E/85
Deggendorf des Wehrkreises XIII (Nürnberg); gab l5.11.1940 das III. Bataillon als III./687 an die
336. Infanterie-Division (14. Welle) ab, es wurde ersetzt; Grenadier-Regiment 481 seit 15.10.1942;
20.7.1943 wurde das I./Grenadier-Regiment 476 an Stelle des aufgelösten III. Bataillons
eingegliedert; es wurde 4.7. 1944 wieder in I./476 umbenannt; 21.7.1944 Regiment aufgelöst;
Regimentsgruppe 481 * 22.7.1944 aus den Resten des Regiments; 10.9.1944 umbenannt in
II./Grenadier-Regiment 280 der aus der Korps-Abteilung H gebildeten 95. Infanterie-Division
Wiederaufstellung 17.9.1944 aus dem Grenadier-Regiment 1164 der seit dem 15.8. auf dem
Truppenübungsplatz Königsbrück in Aufstellung befindlichen 568. Volks-Grenadier-Division (32.
Welle).


2. Gliederung:

1939 I. 1-4, II. 5-8, III. 9-12, 13, 14
1944 I. 1-4, II. 5-8, 13, 14, später Regimentsgruppe 1-4
1944 I. 1-4, II. 5-8, 13, 14

3. Unterstellung:

256. Infanterie-Division: Protektorat; 1940 Niederlande, Dünkirchen; 1941/43 Mittelrußland
(Rshew), 1944 Witebsk Korps-Abteilung H (1944): Litauen, Kurland 256. Volks-Grenadier-Division:
1945 Niederlande; Saarpfalz

4. Ersatz:

481 Hof, WK XIII

Quelle: Tessin

Gruß Werner

Suche alles zur 60. Inf.Div. (mot.) (Danziger Division) bis Stalingrad

Landser162


md11

Hello Landser162,
again which found!

Der Angriff bei der 256. Infanterie-Division

Am 9. 5. 1940 um 14.05 Uhr erhielt die 256. ID in Xanten einen Anruf des Ia des XXVI. AK mit dem Wortlaut: »Ihre Kennziffer für Anforderung lautet: >Grün 100535<.
Diese Mitteilung besagte, daß am 10. 5. um 05.35 Uhr die holländische Grenze nach dem vorbereiteten Angriffsbefehl »Fall Grün« zu überschreiten sei.

Bis 15.00 Uhr wurden die Regimenter verständigt. Der neue DivGefStand wurde im Pfarrhaus von Hassum eingerichtet und bezogen. Die Truppen marschierten im Verlaufe der Nacht in die Ausgangsstellungen für den bevorstehenden Angriff.

Auch an dieser Stelle der Front waren bereits kurz nach Mitternacht aus Richtung Holland die ersten Detonationen zu hören, deren Intensität ab 02.00 Uhr bedeutend zunahm. Es schien, als hätten die Holländer von dem deutschen Einmarsch Wind bekommen und sprengten die Brücken in die Luft. Entscheidend für den Panzerzug der Division war, ob auch die Brücke über die Maas bei Gennep gesprengt worden war oder nicht. Eine Meldung, daß die Lichter auf der Eisenbahnbrücke von Gennep noch zu sehen seien, ließ die Hoffnung aufkommen, daß man sie unversehrt in die Hand bekommen könne. Eine weitere, wenig später eingehende Meldung aber lautete: »Auch die Eisenbahnbrücke Gennep ist zerstört.«

Als GendArt. von Küchler, OB der 18. Armee, um 05.30 Uhr auf dem GefStand der 256. ID in Hassum erschien, um unmittelbar Zeuge des hier anlaufenden deutschen Angriffs zu sein, hob sich die Stimmung merklich. Als dann auch noch die Meldung einging, daß der Panzerzug und hinter ihm der Truppentransportzug mit dem III./IR 481 die unversehrte Brücke bei Gennep passiert und in voller Fahrt in Richtung Peelstellung weitergefahren sei, verließ GendArt. von Küchler befriedigt um 06.15 Uhr den DivGefStand und fuhr zu seinem HQ zurück.

Nach Überschreiten der Grenze traf das verstärkte IR 481 bis zum Erreichen der Maas um 06.30 Uhr auf keinen nennenswerten Widerstand. An der Maas erhielt es kurzzeitig MG-Feuer aus den Bunkern am westlichen Maasufer. Dieser Widerstand wurde schnell gebrochen. Danach erfolgte der Übergang über die Maas mit der Masse über die unversehrte Eisenbahnbrücke Gennep, wobei die vom Panzerzug abgesetzten Stoßzüge sich durch ihren Einsatz im Rücken des Gegners als sehr wirksam erwiesen.
Um 09.30 Uhr erreichte die VA Haps und um 15.35 Uhr war nach kurzem Kampf Mill genommen und das IR 481 stand damit unmittelbar vor der Peelstellung.

Schwieriger war der Einsatz des verstärkten IR 456, das 70 Minuten nach dem Antreten die Maas südlich Heijen erreichte. Dieser Frontabschnitt (bei Boxmeer) wurde vom 2-15 GB verteidigt. Es sind speziell die Männer von Bunker B 65 unter Uffz. van Rooyen mit 1 sMG (M 08/15) und Bunker B 66 unter Uffz. van Roon mit 1sMG gewesen, die hier stundenlang sämtliche Übergangsversuche abgewiesen haben. Hier begann sofort der Kampf um die Bunker des Gegners.

Der Panzerzug mit dem nachfolgenden Transportzug aber war nach seiner Abfahrt um 05.28 Uhr vom Bahnhof Hassum in Richtung Gennep ohne Beschuß über die Maasbrücke von Gennep gelangt. Er fuhr weiter, erreichte die Peelstellung bei Mill, durchfuhr sie und blieb 1 km westlich Mill vor dem Bahnhof Zeeland mit zerschossener Luftleitung bewegungsunfähig liegen. Hier verließen die Soldaten des III./IR 481 den Transportzug.

Nunmehr stieß diese KGr. nach Norden vor und erreichte die Stellungen der III./AR 20, der sie in die rechte Flanke stießen. Da der Chef der 1. Batterie dieser ArtAbt. den Zug nach Westen hatte fahren sehen, mußte er seine Geschütze um 120 Grad nach Süden drehen. Er eröffnete, assistiert von zwei weiteren Batterien, das Feuer auf jene 300 Soldaten, die nach Norden vorgingen.

Diese 12 Geschütze, Baujahr 1880 waren erst am 7. 5. hier eingetroffen und in die Verteidigungsstellungen eingefügt worden. Deshalb waren sie auch noch nicht in die deutschen Befestigungskarten über die Geschützstellungen der Niederlande eingezeichnet.

Als diese deutsche Stoßgruppe auf 400 m herangekommen war, wurde sie von dem unerwarteten Feuer dieser 12 Geschütze empfangen. Die l. Batr. schoß insgesamt 158 Granaten ab. Die Zahl der hierdurch verwundeten deutschen Soldaten, die zu dem provisorischen Verbandsplatz in einem Bauernhaus zurückgeschafft werden mußten, war groß. Das Haus lag in der Nähe des Haltepunktes des Transportzuges.
Die Einheiten zogen sich zurück und griffen die hart südlich der Bahnlinie liegenden Kasematten 525, 524, 523 und 522 aus dem Rücken an.

Die Kasematte 522 konnte durch eine Kriegslist gewonnen werden. Doch der Soldat van Dam gelangte wieder in sie zurück. Er verschloß die Tür, lief von Schußloch zu Schußloch und feuerte abwechselnd. Er hielt sich hier sehr lange, bevor er von Einheiten des 2. Rgt. Husaren-Kradfahrer befreit wurde.

Nach der Erstürmung dieser Kasematten griff das III./IR 481 im nahen Wald einen Kommandoposten der MG-Kpn. des I./IR 3 an. Es war Kornett Alting du Clou, der hier mit sMG und 40 Mann verteidigte. Sie hielten über eine Stunde stand, ehe sie sich zurückziehen mußten.

Um 07.00 Uhr kam Leutnant Vreugdenhil an dieser Stelle hinzu. Er war von der MG-Kpn. des I./IR 3. Bis 08.00 Uhr waren nur noch 20 Soldaten übriggeblieben. Spähtrupps, die Lt. Vrcugdenhil ausschickte, kamen mit der Meldung zurück, da(i deutsche Truppen mit schweren Waffen sie umzingelt hätten. Der Kampf dauerte bis 11.00 Uhr. Als Lt. Vreugdenhil sich als letzter fortschleichen wollte, sah er sich plötzlich einem deutschen Oberleutnant gegenüber, der ihn aufforderte, die Hände zu heben und sich zu ergeben. Der Lt. tat dies. Er brauchte nur seine Pistole abzugeben. Der Klewang wurde ihm belassen. Dazu wurde ihm eine schriftliche Genehmigung gegeben, die vom BatIKdr. des III./IR 481 unterzeichnet wurde.

Eine weitere Angriffsgruppe des III./IR 481 überraschte einen Zug sMG des holländischen I./IR 3 nördlich des Weges Mill-Volkel. Südlich dieses Weges war ein weiterer Zug dieses Batl. unter Führung von Oblt. Bleeker in Stellung gegangen. Als dieser erfuhr, daß sein Nachbarzug überfallen wurde, ließ er 10 Mann unter Führung von Uffz. Vermeulen das Gelände in seinem eigenen Rücken nach Deutschen absuchen, während Bleeker mit dem Gros des Zuges dem bedrängten Nachbarzug zur Hilfe eilte. Es gelang ihm, schwer von MG-Feuer eingedeckt, den Gegner his zur Bahnlinie zurückzuwerfen. Nicht zuletzt dank des Feuers der III./AR 20, die von Norden auf diese Kampfgruppe feuerte. Die deutsche Stoßgruppe zog sich wieder zurück.
Die acht überlebenden Männer der MG-Gruppe schlossen sich Lt. Bleekers Zug an.
Der Panzerzug war inzwischen wieder instandgesetzt worden und rollte zurück.

Niederländische Pioniere hatten inzwischen aber die Aspergesperre in Aktion gesetzt und die Geleise vermint. Der Zug rollte auf die Asperge-Minensperre und entgleiste mit mächtigem Knall. Mehrere Wagen sprangen aus den Schienen. Damit war die Bahnlinie gesperrt.

Unmittelbar darauf wurden von deutschen Stoßtrupps, die aus dem Zug gekommen waren, die beiden Kasematten 532 und 533 direkt von der Rückseite angegriffen. Die Besatzungen dieser beiden Kasematten, in denen keine Geschütze standen, mußten sich ergeben. Die nach Norden anschließenden Kasematten 534, 535 und 536 und die noch weiter nach Norden herausgesetzten, blieben in niederländischer Hand.
Ihr gemeinsamer Angriff gewann rasch an Boden. Die Deutschen räumten unter dem Druck der Angreifer die Kasematten 523, 524 und 525 und setzten sich ab.

Um 15.50 Uhr wurde von Seiten des IR 481 ein Stoßtruppuntemehmen eines Zuges der 5./IR 481, unterstützt durch leichte Panzer und Pioniere, angesetzt, um an den Panzerzug heranzukommen und über ihn Verbindung mit dem III./IR 481 aufzunehmen. Das Unternehmen scheiterte im Abwehrfeuer aus der Bunkerlinie. Der Panzerzug selbst wurde als schwer beschädigt erkannt.

An und für sich hätte jetzt der geplante Flankenangriff der Reserve-Schwadron (Diese Schwadron hatte nur knapp Zugstärke) unter Oblt. Peterse erfolgen müssen. Dieser sollte mit seinen Soldaten in die rechte Flanke der deutschen Verbände stürmen, also in südöstlicher Richtung vorpreschen.

Auf Krädern fuhr diese Angriffsgruppe um 19.00 Uhr in nordöstlicher Richtung bis Spie. Dort saßen die Soldaten ab, um den Angriff aus dieser Position zu Fuß voranzutreiben.
Oblt. Peterse kam zunächst mit seinen Männern gut voran. Viele versprengte Infanteristen und eine Batterie der III./AR 20 schlossen sich dem Angriff an und verliehen ihm weiteren Schwung. Unter dem Feuerschutz dieser Batterie erreichte die Schwadron zu Fuß die Eisenbahnlinie. Die deutschen Einheiten, auf die sie stießen, wichen zurück. Als dann erkennbar wurde, daß der Angriff allein nicht weitergeführt werden konnte, weil sich die übrigen Einheiten der Peel-Division auf Befehl des Kommandeurs hinter die Zuidwillemsvaart zurückgezogen hatten, ging auch die Schwadron Peterse wieder auf Spie zurück. Hier saßen die Männer wieder auf ihre Kräder auf und fuhren bis nach Den Bosch zurück.

Mit der Schwadron Oblt. Peterse zog sich auch der Zug Lt. Bleeker bis nach Gorinchem zurück, und zwar mit allen Waffen.

Zur gleichen Zeit, da sich die Schwadron Oblt. Peterse zurückzog, erhielten auch die bei Zeeland stehenden Kräfte den Befehl, sich vom Feind abzusetzen. Deutsches Artilleriefeuer deutete einen neuen Angriff an. Um 21.30 Uhr zogen sich die Artilleristen des III./AR 20 zurück. Da keine Fahrzeuge mehr zur Verfügung standen, mussten sie ihre Geschütze zurücklassen. Mit der noch vorrätigen Munition legten sie ein Sperrfeuer, machten die Geschütze unbrauchbar und setzten sich ab. Diese ArtAbt. erreichte gegen Mitternacht den Raum Den Bosch.

Quelle-Der Kampf um die Festung Holland (Frans S.A.Beekman u.F.Kurowski)

Grüße
Josef

Landser162


md11

Hello Landser162,
here for you.Report from the 256.I.D.

Den Befehl zum Aussteigen hatte Oberleutnant Karpinski um 6.30 Uhr 800 m hinter den Bunkern gegeben.Major Schenk übernahm wieder das III.Btl.,das beiderseits der Bahnlinie von rückwärts überraschend die Peel-Stellung angreifen sollte,und zwar in folgender Gliederung:

rechts:11.Kp. mit 1 Zg./12.Kp.
Mitte:9 Kp. Mit 1 Zg./12.Kp. zur Verfügung von 11. und 10.Kp.
links: 10.Kp. mit 1 Zg./12.Kp.
1 Gr.W.unbesp.
1 I.G.Zg.unbesp.
1 Pak-Zg.

Bis 10.00 Uhr hatte sich das III. Btl. schon tief in die Verteidigungsanlagen hineingekämpft". Bunker und Feldbefestigungen waren in großer Zahl genommen und 210 Gefangene, darunter mehrere Offiziere, herausgeholt. Maj. Schenk wollte nun den Angriff des I. und II. Btl. abwarten, der gegen Mittag hätte erfolgen sollen, aber nicht kam. Denn I./I. R. 481 wurde in Mill - ebenso wie 13. Kp. - durch starken Beschuß von den Dächern der Häuser und vom Kirchturm herab festgehalten. Das II. Btl. sollte I./I. R. 481 unterstützen bei der Säuberung des Ortes.

Inzwischen war das III. Btl. von motorisierten Kräften der Holländer im Rücken angegriffen worden, sah sich von vorn und hinten eingeschlossen und hielt in Verteidigung. Von alledem blieb das Regiment bis 19.30 Uhr ununterrichtet. Der Panzerzug, der zunächst die Angriffsabsicht des III. Btl. dem Regiment hatte überbringen sollen, war, nachdem er noch eine Zeitlang als Gefechtsstand gedient hatte, auf der Rückfahrt 1 km westlich Bahnhof Mill entgleist und im Feindfeuer liegengeblieben. Und nachdem eine Batterie/A. R. 256, welche der ersten, I. R. 481 unterstellten Batterie hinterhergeschickt werden sollte, auf der Behelfsbrücke des Pi.Btl. 256 eingebrochen war, sah sich nun auch noch das Regiment von der Division abgeschnitten. Die Funksprüche des eingeschlossenen III. Btl. hatten zwar die Division auf dem Ostufer der Maas erreicht, diese konnte aber I. und II./I.R. 481 auf dem Westufer nicht erreichen. Endlich, 19.45 Uhr, gelang es, Obstlt. Weber zu verständigen. Die Division hatte über Gen.Kdo. XXVI. AK eine Fliegermeldung bekommen und unverzüglich ihren IIa, Maj. v. Bornstedt, mit einem Fieseler Storch zum Kdr. I.R. 481 geschickt. Kurz darauf kam, ebenfalls von der Division entsandt, O 1, Hptm. Dr. Hertel, auf seinem Krad mit derselben Meldung zum Regimentsgefechtsstand ins Rathaus von Mill. Obstlt. Weber entschloß sich auf die durch Mai. v. Bornstedt vorgetragene Frage des Generals: ,,Bitte, Ihren Entschluß?", nach kurzer Überlegung mit Maj. v. Bornstedt, den Bataillonskommandeuren vom I. R. 481 und dem Kommandeur vom I. R. 456 zum sofortigen Angriff auf das Festungskampffeld, da ,,Kühnheit über Systematik" zu stellen sei, die taktische C7berraschung des Feindes noch andaure, er wenig Artillerie habe und mit keinem weiteren Angriff rechne. Das Risiko war groß. Obstlt. Weber wußte, daß wegen der eingebrochenen Kriegsbrücke weder Artillerie noch schwere Waffen nachgezogen werden könnten. Wohl war inzwischen weiter nördlich von Korpspionieren eine Kriegsbrücke gebaut worden; sie war jedoch völlig verstopft, und selbst der Divisionskommandeur, Gen.Maj. Kauffmann, der immer ,,vornedran" sein wollte, kam nur mit Krad durch.

Um 20.00 Uhr meldete sich III./I. R. 456 als I. R. 481 unterstellt. Die Bataillonskommandeure begannen mit der Einweisung ihrer Kompanien. Mit Rücksicht auf die Flankierung von Nordwesten her wurde nur 1./I. R. 481 in schmaler Front eingesetzt, 2. und 3. Kp. folgten als zweites Treffen. Die 1. Kp. sollte an der Straßenbrücke durchbrechen und an der Wegegabel Meeren sichern, III./I. R. 456 sollte von Süden nach Norden gegen die Befestigungslinie vorstoßen.

Um 20.30 Uhr durchwatete die 1. Kp. unter Hptm. Eder den breiten, mit Wasser gefüllten Panzerabwehrgraben. Nach kurzer vorbereitender Artillerieunterstützung zog sich der Holländer in die Bunker zurück. Um 21.30 Uhr trat die Infanterie unter feuerüberfallartigem Einsatz aller schweren Waffen gegen die Scharten der Bunker zum Angriff an und nahm im Stoßgruppenkampf vier die Straße beherrschende Bunker. Dabei zeichneten sich außer Hptm. Eder vor allem Lt. Schleinkofer, Uffz. Pirzer und Gfr. Schmidt aus. Nach Durchbruch durch die Bunkerlinie um 23.30 Uhr wurde das befohlene Angriffsziel erreicht (Wegegabel Meeren). Die 2. und 3. Kp. hatten nur noch Säuberungskämpfe zu bestehen, in deren Verlauf sie jedoch Minenverluste erlitten. Während 1. Kp. zur Ruhe überging, sicherte 2. Kp. die Straßengabel Meeren nach Westen und Osten. Der Infanterie-Pionierzug räumte Sperren weg auf der Straße nach Meeren.

Ähnlich war links vom I. Btl. der Angriff des II./LR. 481 verlaufen. Angetreten war es um 21.30 Uhr, nördlich der Bahnlinie Gennep-Mill-Uden, bei Mill und hatte mit 7. Kp. rechts und 6. Kp. links angegriffen unter geschickter Ausnützung der Artilllerieunterstützung. Die von der Artillerie in Brand geschossenen Häuser rechts und links der Straße beleuchteten weithin das Vorfeld. Nachdem die Stoßgruppen sich in kurzen Sprüngen an den Panzergraben herangearbeitet hatten, durchwateten ihn die Vordersten und nahmen, während er mit Brettern und Balken für die schweren Waffen überschreitbar gemacht wurde, im Stoßgruppenkampf ebenfalls die Bunker, wobei sich der Chef 7./I. R. 481, Oblt. Mirlach, besonders auszeichnete. In derselben Nacht, als das Gefecht sich in Einzelkämpfe aufgelöst hatte, fiel er mit zehn seiner Männer. Sie waren auf ein Minenfeld geraten, das so gut getarnt war, daß es trotz der hellen Brände nicht erkannt werden konnte. Nach Durchbruch durch die Bunkerlinie, wie I./I. R. 481 um 23.30 Uhr, hatte Kdr. II./ I.R.481 in dem Waldstück beiderseits der Straße Mill-Langenboom seine Verbände geordnet und war nach Erreichen des Tagesziels (um 2.00 Uhr erste Häusergruppe von Langenboom erreicht) mit Sicherung nach Westen zur Ruhe übergegangen.

Verbindung mit den Panzern war um 23.15 Uhr hergestellt worden. Mit dem III. Btl. konnte I. R. 456 erst spät nachts Verbindung bekommen.

Das Ergebnis des ersten Angriffstages, das Hptn. Hertel der Division melden konnte: Die Peel-Stellung war auf einer Breite von 3 km durchbrochen, die Durchbruchstelle brückenkopfartig gesichert und damit der Weg für die 9. Pz.Div. frei. Die beiden Hauptverkehrswege durch Mill nach Uden und von Haps nach Uden waren freigekämpft. Kdr. I. R. 481, Obstlt. Weber, wurde wegen seines mannhaften Entschlusses mit dem Ritterkreuz zum Eisernen Kreuz ausgezeichnet.

Eine weitere Ausnützung des Erfolges schien nicht ratsam. Die Truppe, die in 30 Stunden 30 km, davon 20 km im Kampf, zurückgelegt hatte, brauchte Ruhe, sollte sie am nächsten Tag zum Kampf beim Albertkanal fähig sein. Sie hatte übrigens während des ganzen Tages keine Verpflegung erhalten, da auch die Feldküche wegen der Schwierigkeiten mit der Pontonbrücke bei Gennep nicht naclr gekommen war.
Die Verluste des Schwerpunktregiments betrugen am ersten Angriffstag:
2 Offiziere (Hptm. Bürde, Oblt. Mirlach), 2 Unteroffiziere und 24 Mannschaften.