Entartete Musik

Begonnen von md11, Sa, 31. Mai 2008, 19:33

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md11

Die Eröffnung der NS-Ausstellung "Entartete Musik" jährt sich zum 70.Mal

Am Donnerstag jährt sich zum 70. Mal jener Tag, an dem anlässlich der ,,Reichsmusikwoche" in Düsseldorf erstmals die NS-Wander-Ausstellung ,,Entartete Kunst" gezeigt wurde. Richard Strauss hatte eigens dafür ein Vorspiel komponiert, das er auch eigenhändig dirigierte.

Kaum bekannt ist, dass es in Joseph Goebbels Propaganda-Ministerium ein eigenes Amt ,,Entartete Musik" gab, das von Herbert Gerigk geleitet wurde. Er pochte energisch darauf, dass der entsprechende Erlass strikt umgesetzt wurde und verfemte Künstler nicht zur Aufführung kamen. Darin hieß es u.a.:

,,1. Alle jüdischen Komponisten, Musiker, Dirigenten, Sänger und Sängerinnen und sogenannte Musikpädagogen jüdischer Abstammung sind aus dem kulturellen Leben unserer Nation zu elimnieren.

2. Alle Nichtarier, die im Kunstbereich arbeiten, werden aus dem Staatsdienst ausgeschlossen.

3. Alle jüdischen Professoren an den Musikhochschulen, Intendanten, Dirigenten werden entlassen.

(...) 5., Jüdische Konzertagenturen werden verboten; ihr Wirken ist ausnahmslos darauf ausgerichtet, in erster Linie jüdischen Künstlern mit zweifelhaftem Niveau zum Ruhm zu verhelfen und arische, hochqualifizierte Künstler zu vernachlässigen oder auszubeuten."

Zu den Betroffenen zählten u.a. die Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy, Gustav Mahler und Jacques Offenbach, aber auch noch lebende wie Arnold Schönberg, Kurt Weill oder die Operetten-Schöpfer Oscar Straus (,,Walzertraum"), Leon Jessel (,,Schwarzwaldmädel") und Paul Abraham (,,Blume von Hawaii). Genauso traf es die Star-Tenöre Richard Tauber und Joseph Schmidt (,,Ein Lied geht um die Welt"), den Dirigenten Bruno Walter oder die ,,Comedian Harmonists".   
Quelle:Erlanger Nachrichten 22.04.2008

mfg
Josef