Streifzug durch Nürnberg und Fürth/Bauten von 1933-1945

Begonnen von md11, Do, 27. Dezember 2007, 13:37

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nimbus0

Die Gauben und das Dach dürften reine Atrappe sein. Der Bunker wird ein Flachdach haben.

md11

#11
Hochbunker Bleiweiß/heute Lagerräume
(Bleiweißstraße)

Erbaut wurde er 1941.Durch seinen außergewöhnlichen Fassadenanstrich ist der ursprünglich  Betonbau zu einem Kunstwerk geworden.1016 Menschen fanden hier gegen den Bombenhagel Schutz. Die Räumlichkeiten werden heute zum Teil von der Stadt Nürnberg und einer Jugendorganisation als Lagerraum benutzt.

md11

#12
Umspannwerk/heute Gastronomie
(Ecke Regensburgerstraße und Hans-Kalb Straße)

Ein von Albert Speer entworfenes Umspannwerk diente der Stromversorgung des Geländes und war damit Voraussetzung für Inzenierungen wie den Lichtdom.Der etwa 200 Meter östlich der Zeppelintribüne liegende Bau wurde derselben in Architektur und Material angepasst.Die auf monumentale Wirkung bedachte Architektur,geziert durch zwei steinerne Adler des Bildhauers Kurt Schmid Ehmen an den Schmalseiten.Das 54 Meter lange und je 14 hohe und breite Bauwerk wurde zwischen Februar und August 1936 errichtet.

Dazu hab ich noch zwei Zeitungsberichte aus der Nürnberger Zeitung vom 14.07.2006
gefunden.
Bild 1.Quelle:Nürnberger Stadtarchiv

mfg
Josef

md11

#13
Ehem.Reichsbahndirektion/heute Bahnhofsverwaltung
(Am Sand 34)
Errichtet 1936-1938

md11

#14
Hochbunker Landgrabenstraße/heute:Museum Industriekultur
(Landgrabenstraße,Ecke Gugelstraße)
Der 1942 während des 2. Weltkrieges gebaute Bunker umfasst 2100 qm und bot während der Bombenangriffe auf Nürnberg durch seine 1,40 Meter dicken Außenmauern aus Stahlbeton 1.912 Personen Schutz. Einen Volltreffer überstand die Überdeckung mit Mühe. Davon zeugt noch heute eine deutliche Wölbung der Decke im obersten Stockwerk. Der Bunker ist heute noch voll funktionsfähig und könnte im Ernstfall für mindestens 10 Stunden Aufenthaltsdauer genutzt werden.
Es finden dort Fotoausstellungen statt.
Auch 2007 fand die Weihnachtsverkaufsausstellung Nürnberger Fotokünstler wieder an einem externen Spielort statt. Unter dem Thema "Überleben" stellte die Fotoszene Nürnberg ihre Arbeiten im Hochbunker in der Landgrabenstraße (Landgrabenstraße/Ecke Gugelstraße) aus.

md11

#15
Das Kulturvereinshaus am Frauentorgraben/heute AOK

An dieser Stelle stand bis 1967 das Gesellschaftshaus des Industrie- und Kulturvereins. 1905 als eines der schönsten Jugendstilgebäude der Stadt eingeweiht, zählte es zu den wichtigsten Veranstaltungsorten der Stadt. Wegen des großen Festsaals wurde das Kulturvereinsgebäude im September 1935 für die kurzfristig anberaumte Reichstagssitzung während des NS-Reichsparteitages zur Verabschiedung der ,,Rassegesetze" genutzt. Am 2. Januar 1945 wurde der Prachtbau nahezu vollständig zerstört. Ein 1950 errichteter Ersatzbau wurde 1967 mit den Ruinenresten zugunsten eines Neubaus abgerissen, der seit 1971 Sitz der Direktion Mittelfranken der AOK ist.

md11

#16
Ehem.Lazarett
Das Gebäude befindet sich an der Ecke  Regensburgerstraße und Ben Gurion Ring.
Ein Alter Bekannter hatte mir gesagt das Gebäude diente als Lazarett.
Bis jetzt habe ich noch keinen Hinweis gefunden über dieses Gebäude hier.

Aufruf :an Alle Nürnberger vielleicht weiß jemand mehr über dieses Gebäude hier!Jede Info hier ist Willkommen!

Danke
mfg
Josef

md11

#17
ehem.Gauhaus/heute Nürnberger Nachrichten
Errichtet 1935-1937 vom Architekten Franz Ruff
Willy-Brandt-Platz (Marienplatz)befindet sich das frühere NSDAP-Gauhaus (,,Frankenhaus"). Gauleiter von Franken und Hauptschriftleiter des antisemitischen Hetzblattes ,,Der Stürmer" Julius Streicher hatte das Grundstück von der Stadt zu seinem 50. Geburtstag geschenkt bekommen, auf dem später das Haus errichtet worden war.
An der Hoffassade des heute von den ,,Nürnberger Nachrichten" genutzten Gebäudes befindet sich das Hochrelief ,,Drachentöter" von Wilhelm Nida-Rümelin, eine NS-ideologisch beeinflusste Plastik.

Bild 1:Quelle:Geschichte für Alle e.V. (2002)

md11

#18
ehem.Wirtschaftsamt/heute Künstlerhaus K4

Das Künstlerhaus wurde 1910 im Jugendstil erbaut, u.a. mit Stiftungsgeldern von jüdischen Bürgern. Es beherbergte Ausstellungsräume, Ateliers und Gesellschaftsräume für Nürnberger Künstler und deren Verbände. Während der Nazidiktatur wurde das Künstlerhaus zum Wirtschaftsamt umfunktioniert, in dem meist weibliche "Kriegsaushilfsangestellte" zum Dienst verpflichtet worden waren.

Ab 1943 wurde das Gebäude als Soldatenheim zur Betreuung von Fronturlaubern weiter zweckentfremdet.

Nach 1945 wurde es zum Club für  US-Offiziere. In den 60er Jahren sollte das Gebäude abgerissen werden, mittlerweile steht es unter Denkmalschutz und wurde von Herbst  1995 bis 2002  generalsaniert. Von 1973 bis Ende 1997 war in  dem Haus das selbstverwaltete KOMM beheimatet.    
   

md11

#19
Bahnhof Fischbach

1940 wurde der Bahnhof Fischbach zwischen Nürnberg-Altenfurt und Nürnberg-Fischbach eröffnet. Der Bahnhof sollte, ähnlich wie der Bahnhof Zollhaus, die beiden zentraleren Bahnhöfe Dutzendteich und Märzfeld während der Reichsparteitage entlasten. In unmittelbarer Nähe in Altenfurt befand sich das SS-Lager. Damit hätte der Standort eine gute Anlaufstelle für die Anreisenden geboten. Nachdem der letzte Reichsparteitag allerdings 1938 stattfand wurde das Gebäude zumindest nicht für den geplanten Zweck verwendet. Der gut erhaltene Gebäudekomplex wurde im altfränkischen Stil aus herkömmlichen Materialien erbaut. Sehenswert ist der Säulengang im Wartebereich direkt an der Bahnlinie mit Inschrift. Der Bahnhof ist auch heute noch in gleicher Nutzung.