Bund der Stalingrader Frage ueber Neugliederung sie o no.

Begonnen von Arturo, Do, 17. Mai 2007, 14:17

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six.darkness

dann frage ich mal ganz direkt hier und ich bitte die Veteranen um Hilfe bei diesem vorhaben

Wer hat Lust in Zusammenarbeit mit den Veteranen eine neue Kameradschaft zu gründen?

Schwerpunkt sollte das Sammeln von Informationen sein sowie die Suche nach Vermissten.
Hilfestellung für neue "Suchende".
Ansprechpartner für alles was mit dem Kessel für Stalingrad zu tun hat.
Organisation von Reisen und/oder Treffen.

Bin für jeden konstruktiven Vorschlag offen und bevor Missverständnisse entstehen,das soll kein zweiter Stalingradveteranenverein werden,gerne in Zusammenarbeit mit den Veteranen.


durch meinen persönlichen kontakt zu Veteranen weis ich was an Kartenmaterial,Büchern und Aufzeichnungen noch schlummert. ich hoffe es bleibt der Nachwelt erhalten und wird nicht von dessinteresierten Kindern oder Verwanschaft weggeschmissen wie ich leider selber im bekanntenkreis erleben musste.....

soviel dazu und allen einen schönnen donnerstag,ich geh mal meine Hunde ausführen....... :-)

R.
Niemand sollte Vergangenes mit dem Maßstab von Heute beurteilen.

adrian

Hallo Forumer,

es wird Zeit, dass wir uns den aktuellen Gegebenheiten stellen. Einige, die sich mit den Vermissten, den Gefallenen
und den Überlebenden aller Völker in Stalingrad beschäftigten, haben  ihren Kommentar geschrieben. Manchmal ist es schwer,
zu solchen Themen, die ja für uns Neuland bedeuten, Stellung zu beziehen. Ich habe viel mit Arthur hierzu diskutiert. Er hat
seine Gedanken dazu festgehalten, die ich lediglich orthografisch etwas verbessert habe, weil ich der Meinung bin,
diese gehören in die Öffentlichkeit. Nachdem Volker seine Eindrücke vom Limburger Treffen gegeben hat, habe ich das Gefühl,
es könnte etwas mit einer neuen Verbindung, einer Kameradschaft von ehemaligen Kameraden des Bundes und den nun nachrückenden
und interessierten Generationen werden. Auch Arthur ist dieser Meinung, denn er erinnerte mich an die noch bestehende Vereinigung
der Österreicher und er ruft uns zu, ergreift die Chance und lasst sie nicht ungenutzt. Ich hätte wirklich ein großes Interesse,
hier als Nachgeborener (Kindergeneration) tatkräftig an den Zielen mitzuwirken. Ich weiß, dass viele von uns sich die Zeit freischaufeln
müssen, weil sie noch voll in Lohn und Brot stehen, aber wir müssen heute anfangen und dürfen nichts auf morgen verschieben.

Gruß Werner

Und hier mit seiner Erlaubnis Arthurs Gedanken:

Meine Gedanken zur Neugründung des Traditionsverbandes  ehemaliger Stalingradkämpfer  Deutschland.
 
Liebe  Freunde  in  den  Foren Gedenktafel, Gesucht wird und Vermisst-gefallen,

ich  habe in der Zeit, in er ich  in  Euren  Foren  auf der Suche  und  Aufklärungen  der vielen  Vermisstenschicksale mit  arbeitete, gesehen,  mit welchem Eifer und unter Aufopferung Euer Freizeit und ohne staatliche Hilfe Ihr diese große Arbeit geleistet habt. Oftmals  auch  behindert durch  sinnlose  Gesetze. Viele  von  Euch  sind  direkte  Nachkommen  der in  Stalingrad  vermissten  oder gefallenen  Soldaten. Viele  Diskussionen  über eine  Neugründung  des Stalingradbundes  wurden  geführt. Der  Bund  wurde  aufgelöst, weil dem  Alter  der Mitglieder bedingt, keine  Kräfte mehr  zur  Verfügung  standen. Mein  Vorschlag, sofort  junge  Kräfte,  die  sich  aus  unseren  Foren  zur Verfügung  stellten und spontan ihre Bereitschaft erklärten, Verantwortung zu übernehmen und tatkräftig mitzuarbeiten, wurde  mit unverständlichen  Bemerkungen derer abgelehnt, die mit einer möglichen Neugründung beauftragt waren bzw. wurden.

Nun  zu  meiner  Person. War  seit vielen  Jahren   Mitglied  des  Bundes ehemaliger Stalingradkämpfer und  bin Träger  des  Ehrenabzeichen  des  Bundes. Näheres  kann  in meinen  Erinnerungen  nachgelesen  werden. Da ich in  Italien  lebe,  war  ich auch nicht  den  Schmähungen  und  Beleidigungen unterworfen,  die nicht nur die  ehemaligen  Stalingrader in  Deutschland  in all den Jahren  erleiden  mussten. Ich kam  zu unseren  Treffen  in  Österreich und auch in  Limburg,  zusammen  mit  den  österreichischen  Kameraden mit allen  Auszeichnungen  und  unter  der Fahne  des österreichischen  Bundes ehemaliger Stalingradkämpfer. Das  wagten die  deutschen  Kameraden  nicht, denn eine Auszeichnung, die man wegen seines Mutes oder Tapferkeit oder dem Durchhalten in harten Witterungsbedingungen oder wegen einer Verwundung bekam, braucht man sich nicht zu schämen. Es ist  nicht  wahr,  dass die  deutschen  Kameraden  unter sich  sein  wollten. Gerne hätten sie  ihre  Söhne  und  Enkel  an  ihrer  Seite  gehabt. Viele  kamen auf Krücken  und  waren  krank  und schwach, aber sie kamen, weil wir uns alle in einem unsichtbaren Zusammengehörigkeitsgefühl verbunden fühlten.  Wir alle haben in gutem Glauben an eine richtige Sache unsere Jugend geopfert, manche kamen als Krüppel zurück und viele Millionen verloren hierfür ihr Leben.
Wahr war,  dass  auch  diese  Familienangehörige  nicht  den  Mut  hatten,  an der  Seite der so zumindest in Deutschland verschrienen  Nazisoldaten  zu  marschieren. Die  Mehrzahl  der  heutigen  Jugend, hat  begriffen,  dass  sie über  vieles aus  der  deutschen Vergangenheit  belogen  und  betrogen  wurden, und  dass  auch  heute noch  die  Kriegstreiber  nicht  unter den  Soldaten  zu suchen und zu finden  sind.

Darum  ist es  wichtig,  aus der  Vergangenheit zu lernen. Die  Traditionen des eigenen Volkes  zu pflegen  und in  Ehren  zu  halten. Nur so kann  ein  Volk  überleben, denn ein Volk  ohne  Traditionen ist ein  totes  Volk.  Darum bin ich für einen  Traditionsverband  der Stalingrad-Kämpfer. Denn  Stalingrad  hat  uns  auch vieles  gelehrt, Kameradschaft  bis in den Tod Aufopferung  einer  für  den  anderen, eiserner Zusammenhalt  auch in der  äußersten  Not.

Stalingrad, hat uns  auch gelehrt,  dass  es keinen  schönen  Heldentod  gibt. Der Heldentod  ist  das Grausamste, was einem  Menschen  geschehen  kann. Ich habe Kameraden sterben sehen, niemals mehr sollte so etwas geschehen. In Stalingrad, ging uns der  Glaube  an das Vaterland  verloren, und vielen auch der Glaube an  Gott. Nur  der  Glaube  an die  Kameradschaft blieb  ungetrübt. Was  ist heute  noch  für uns, von denen  viele  zerschlagen  und von der  Heimat  vertriebenen wurden, das  Vaterland. Wie  sehr hat uns  Stalingrad verändert?  Vaterland ist  unser  Haus, unser  Garten,  unsere  Familie, sind unsere Freunde, dort wo wir  leben. Bitte,  meine  lieben  Freunde,  setzt  Euch  für einen  Traditionsverein ,,Ehemaliger  Stalingrader" ein.  Das  seid  ihr  den  vielen  Tausenden  unter  Häusern  und Strassen  in russischer  Erde ruhenden  Soldaten, meiner Generation,  aller  Länder  schuldig. Und denkt bitte auch daran, dass wir unseren ehemaligen Feinden inzwischen die Hand zur Versöhnung gereicht haben und umgekehrt. In den Ländern, die vom Krieg heimgesucht waren, liegen noch viele Gefallene und Vermisste, denen es nicht vergönnt war, die Heimat wiederzusehen. Ich achte deshalb auch die Arbeit derer sehr, die sich noch heute nach 65 Jahren mit der Suche nach den Töchtern und Söhnen aller Völker beschäftigen. Zu den nicht vergessenen Opfern und deren Bergung kann auch ein neu zu gründender Bund, oder eine Kameradschaft oder was auch immer, die vor allem auch die Söhne-, Enkel- und Urenkelgeneration beteiligt, beitragen.

Euer  Veteran  Arthur.

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zirkulon

Hallo Roman und alle weiteren Mitleser!

In welche Richtung wollt Ihr??
Ich verstehe es so, dass zumindest bei einem Teil der Mitstreiter hier aus dem Forum der Bedarf besteht, selbst einen Verein zu gründen.
Habe ich das richtig gelesen bzw. interpretiert?

Warum reden / schreiben wir dann so lange Zeit an der eigentlichen Sache vorbei?

Ich schreibe einfach mal meine Gedanken zu diesem Thema:

Ich würde es begrüßen wenn sich Menschen die sich mit dem Thema WKII beschäftigen zusammenfinden würden um einen Verein / gemeinnützige Gemeinschaft zu gründen.
Dieses Vorhaben würde einen Zusammanschluss von zumindest 7 Menschen bedürfen um den Verein auf den Weg zu bringen. Auch die Erstellung einer Satzung ist notwendig, eine Eintragung als e.V. sollte angestrebt, eine Gemeinnützigkeit sollte in der Folge erreicht werden.......

Ich würde diese ganze Geschichte allerdings nicht auf den Bereich Stalingrad begrenzen, sondern umfassend den ganzen 2. Weltkrieg einschliessen. Einen der Schwerpunkte kann man ohne Weiteres auf Stalingrad legen.
Das hat folgenden Hintergrund: Es wandern jedes Jahr hunderte Kilos an unwiederbringlichen Unterlagen, Büchern usw. in den Müll, weil von den Hinterbliebenen niemand mehr etwas mit diesem leidigen Thema zu tum haben möchte. Diesen Kreislauf gilt es zu unterbrechen.....
Entsprechend der Aufbau eines Archivs, eines Nachschlagewerkes, welches ermöglicht, auch in späterer Zeit nachzulesen, was zur damaligen Zeit geschah. Hauptrichtung: die Geschichte des "kleinen Mannes"......


Gruß
Michael

Bei allen von mir erstellten Beiträgen berufe ich mich auf :
Artikel 5, GG der BRD.
Artikel 11, Charta der Grundrechte der EU.
Artikel 19, Menschenrechtscharta der UN.

Was Du nicht willst dass man Dir tu,
das füg´ auch keinem Andern zu

adrian

Hallo Michael,
Hallo Interessierte,

Dein Anliegen, Michael, ist wohl ganz in Ordnung, nur wer soll einen Verein gründen, am Leben erhalten und evt. auch noch moderieren, der sich dem 2. Wk. verschrieben hat. Du hast doch an der Diskussion sicher bemerkt, dass alle ein gewisses Interesse an Stalingrad haben, die Gründe sind sicher verschieden. Hierzu habe ich die Gedanken von unserem Veteranen Arthur erhalten, der nach wir vor der Ansicht ist, wie ich auch, dass wir uns einer möglichen Stalingradkameradschaft anschließen sollten, weil es hier schon Gründungsaktivitäten gibt. Wir sollten und wollen das Gedenken an die vielen Opfer von Stalingrad wach halten, sowohl der Deutschen und ihrer Verbündeten als auch der Russischen, denn ich glaube, das sind wir den im guten Glauben umgekommenen Vätern, Großvätern, Brüdern, Ehemännern wie auch immer und auch den Verteidigern schuldig. Nie wieder darf so etwas passieren. Jedes andere Mittel ist besser als Krieg.
Hier Arthurs Antwort:

Antwort  auf das Missverstaendnis   über die  Erhaltung  eines  Stalingradbundes


Ich glaubte, in  meiner  Erklärung  meine  Gedanken über die Erhaltung  eines  Bundes  der  Stalingrader, verständlich  gemacht  zu  haben. Es geht um die  Erhaltung  der  Erinnerung, der  Tradition,  Ehrung  der Gefallenen und der weiteren  Suche  nach  Vermissten. Organisationen  von  Reisen  und  Feiern  an den  Gräbern und  Gedenksteinen  für die Vermissten. Gemeinsame  Feiern  mit  den  russischen  Trauernden  auf  den  Friedhöfen in  Rossoschka. Besuch  der  Russischen  Gedenkstätten in  Stalingrad, um unseren  Nachkommen  die  Möglichkeit zu  geben, das ganze Ausmaß   des  ertragenen  Leidens dieser  Toten   zu empfinden. Aber  auch  zu  verstehen, dass sich  dort  Menschen  gegenseitig töteten,  die  sich  nie  gekannt  haben.

In  wenigen  Jahren wird,  so wie  wir  Soldaten es  sagen,  auch der  Letzte von uns  sich  in  den  Reihen  der  großen  Armee  von Stalingrad  eingereiht  haben. Mein  Wunsch, und  ich weiß, es war auch der Wunsch  von  vielen,  die  uns  voraus gegangen   sind: "Lasst  uns nicht  alleine, vergesst   uns  nicht, wir  kämpften und  starben im  Glauben  an  unser  Vaterland.

Ihr  habt  in  Euren  Reihen  bestimmt  viele  gute  und  faehige  Kraefte, die diesen Wunsch   der Stalingrader  erfüllen  könnten. Die  deutsche  Geschichte  wird  euch  dafür  danken.

Euer Veteran  Arthur

Grüße an alle,
werner
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zirkulon

Und warum schließt Ihr Euch da nicht an??
Es hält Euch doch nichts und niemand davon ab, oder?

Mir ist das Thema Stalingrad persönlich zu eng gesteckt......
der zweite Weltkrieg bestand nicht nur aus diesem einen Schlachtfeld.

Gruß
Michael
Bei allen von mir erstellten Beiträgen berufe ich mich auf :
Artikel 5, GG der BRD.
Artikel 11, Charta der Grundrechte der EU.
Artikel 19, Menschenrechtscharta der UN.

Was Du nicht willst dass man Dir tu,
das füg´ auch keinem Andern zu

adrian

Hallo Michael,

das mag wohl so sein, aber hier hängt sich doch alles auf. Ich bin durch Stalingrad hier bei
Euch hängengeblieben und habe viel hinzugelernt. Wir werden uns anschließen und hier berichten.

Gruß Werner
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six.darkness

ist es denn nun möglich dem Stalingradbund beizutreten.



ich dachte immer da liegt das problem das das nicht möglich ist,auch ist es meiner meinung nach nicht möglich dort aktiv tätig zu werden und damit für unser anliegen uninteressant.

ich denke es sollte jung und alt zusammenarbeiten,das fehlt mir irgenwie.
hier im forum funktionierte das wenn ich an die erinnerungen von Arthur denke die er uns gegeben hat.

dank und gruss aus Norge

Roman
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six.darkness

danke für den hinweis,ich hatte von Arthur vor Monaten einen antrag auf aufnahme zum neugegründeten Stalingradbund bekommen und auch für meinen Vater ausgefüllt und abgesendet.
leider bis heute keine Antwort bekommen.
habe nur mitbekommen das es interne disskusionen gab in wiet eine öffnung stattfinden kann oder sollte.
es sollte erstmal geprüft werden wer da aufgenommen werden möchte.

gruss

R.
Niemand sollte Vergangenes mit dem Maßstab von Heute beurteilen.

adrian

Hallo Sven,

da hast Du wirklich den richtigen Satz herausgesucht, das sollten wir Jüngeren uns wirklich
merken, denn wir sind in eine Zeit hineingeboren worden, wo die Demagogen schon wieder alles
besser wussten.  Und wer hat darunter gelitten, wie immer, das einfache Volk. Im Osten aber nur solange,
bis nichts mehr ging und das Volk aufstand und sich zu Wort meldete. Vielleicht sind wir nun bald in der
Lage, nachzudenken. Das wäre schön. Sven, Du hast es sofort gemerkt.

Gruß Werner
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adrian

Hallo,
ich bin gerade beim Stöbern hier im Forum und habe noch einmal alles zur Kameradschaft der ehemaligen Stalingradkämpfer gelesen. Ich war im letzten und in diesem Jahr in Limburg/Lahn beim Treffen dabei. Ich habe die Vertrautheit der Anwesenden mit dem Thema sehr eindrucksvoll gemerkt. Da in Limburg auf dem Stadtfriedhof das einzige Stalingraddenkmal Deutschlands steht, liegt es natürlich nahe, die Totenehrung dort vorzunehmen und sich dort zu treffen. Es waren etwa 35 Teilnehmer anwesend, die das Treffen zu einem Erfolg und Wiedersehen machten, an der Totenehrung am Volkstrauertag an dem Denkmal waren es über 100, gezählt habe ich sie nicht. Ich empfand es als wichtig, das politische Gemeinde, Kirche, Schulvertreter und Reservistengemeinschaft, sowie interessierte Bürger aus Nah und Fern daran teilnahmen und es war sehr eindrucksvoll. Ich will damit sagen, dass die Kemeradschaft lebt und das haben wir größtenteils Herrn Luther und den noch lebenden Veteranen zu verdanken. Vielleicht schaffe ich es noch, ein paar Fotos vom Treffen einzustellen. Wir jüngeren wurden herzlich aufgenommen in den Kreis der "Alten"!

Gruß in die Runde
Werner
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