Wien, Österreich

Begonnen von Adjutant, Mo, 08. Januar 2007, 16:40

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Adjutant

#20
Kriegerdenkmal in 1010 Wien  Am Deutschmeisterplatz

Inschrift:" Den im Weltkriege 1914 - 1918 für das Vaterland gefallenen und verstorbenen Deutschmeistern "


Deutschmeister-Bund
Deutschmeister-Schützen-Korps
Kam.Ver. Hoch u. Deutschmeister
B-B-F- Ehem. Deutschmeister
Kameradschaftsbund Jungdeutschmeister
und dem Wr. Infanterieregimen Nr. 4 früher
Hoch u. Deutschmeister Nr. 4

" Tradition ist die Flamme hüten und nicht die Asche bewahren "
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#21
weitere Bilder
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#22
Kriegerdenkmal in 1150 Wien  Neubaugürtel

Inschrift: " Zur Erinnerung an die Waffentaten des Niederöst. Infanterieregiment Nr. 49 insbesondere an das Gefecht in der schwarzen Lacken -Au am 13. Mai 1809 mit Gott zum Sieg "
" Tradition ist die Flamme hüten und nicht die Asche bewahren "
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Adjutant

BESCHREIBUNG   DES   DEUTSCHMEISTER - DENKMALS Teil 1

Auf dem Wiener Deutschmeister Denkmal befindet sich die aus Stein und aus Eisen in Figuren und Schlachtabbildungen gestaltete Regimentsgeschichte der berühmten Hoch- und Deutschmeister.

Auf der Denkmalspitze steht ein Fahnenträger vom Hoch- und Deutschmeisterregiment (in der Uniform von 1906), der mit der linken Hand die Fahne hochhaltet,  während er mit der rechten Hand den Säbel umfaßt. – Die Fahne versinnbildlicht die Treue der Deutschmeister-Soldaten zur Heimat Österreich und zum habsburgischen Kaiserhaus, während der gezogene Säbel die Kampf- und Abwehrbereitschaft des Hoch- und Deutschmeisterregiments zeigt.

Darunter ist der Schriftzug:  DIE  WIENER  IHREN  DEUTSCHMEISTERN angebracht, der uns die Verbundenheit der Wiener Bevölkerung mit dem Hoch- und Deutschmeisterregiment deutlich sichtbar zeigt.

Unter diesem Schriftzug befindet sich die Wiener Schutzgöttin Vindobona, die einen Lorbeerkranz dem Deutschmeister-Fahnenträger hinaufreicht. --- Am Denkmalsockel ist dann eine Schlachtabbildung dargestellt, wo die Deutschmeister-Soldaten(in der für Österreich siegreichen Schlacht von Zenta am 11.September 1697) gegen die Türken kämpfen und diese besiegen. – In dieser Schlachtabbildung erkennt man, wie Deutschmeister-Soldaten beim Angriff die Türken in die Flucht schlagen¸ wobei  ein Deutschmeister-Offizier an der Spitze mit einer Partisane (=Lanze) vorstürmt. – Dahinter erkennt man zwei Deutschmeister-Soldaten (=Musketiere), welche mit ihren Musketen im Anschlag vorwärts stürmen. --- Neben dem Deutschmeister-Offizier bekämpft ein weiterer Musketier mit seinem Degen bereits am Boden einenTürken. --- Hinter dem Deutschmeister-Offizier erkennt man einen  Deutschmeister-Grenadier, der mit dem rechten Arm zum Wurf ausholt, um eine Handgranate zu werfen.

Durch diesen österreichischen Schlachtsieg bei Zenta am 11.September 1697 wurde ein türkischer Angriff auf Österreich und eine dritte Türkenbelagerung von Wien verhindert.

Unter diesem Sockel befindet sich ein Kranz, der den im ersten Weltkrieg (1914-1918) im Kampf gefallenen Deutschmeister-Soldaten gewidmet ist.

Rechts vom Mittel-Sockel ist ein Deutschmeister-Grenadier zu erkennen, der im April 1809 bei Landshut (in Bayern) einen Pulverwagen gesprengt hatte  - und dadurch einen französischen Reiterangriff auf seine Deutschmeister-Grenadier-Kompanie verhindert hatte -   DER  GRENADIER  VON  LANDSHUT

Links vom Mittelsockel sieht man den   TREUEN  KAMERADEN  VON  VALEGGIO, nämlich den Feldwebel Johann Fuchsgruber, der in der Schlacht von Valeggio (1814) den Kameradschaftsgeist verkörperte – als er im Nahkampf den verwundeten Leutnant Synoth aus den Händen der Franzosen befreite und danach Verwundetenversorgung leistete.

Auf der Rückseite des Deutschmeister-Denkmals befindet sich im oberen Teil des Sockels die Aufschrift
MIT  GOTT  FÜR  KAISER  UND  VATERLAND
Und darunter ist ein doppelköpfiger Adler mit ausgebreiteten Flügeln angebracht, der mit seinen Klauen mehrere Fahnen und Standarten umfaßt.
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BESCHREIBUNG   DES   DEUTSCHMEISTER - DENKMALS  Teil 2

Unter diesem Doppeladler befindet sich ein Ritterhelm mit einem Schild,  wo das Wappen des  DEUTSCHEN  RITTERORDENS  abgebildet ist -  nämlich das schwarze Deutschordenskreuz, wo auf den Balken ein Lilienkreuz aufgelegt ist. – In der Kreuzmitte befindet sich der einköpfige, nach rechts blickende , schwarze, königlich-deutsche Wappenadler, der im Jahre 1226 dem Deutschen Ritterorden vom damaligen Deutschen König Friedrich II. verliehen wurde für seine wichtigen Leistungen bei der Eroberung, Christianisierung und Kultivierung von Preußen im 12. Und 13.Jahrhundert.

Unter diesem Wappenschild erkennt man eine Schlachtabbildung, die mit der Aufschrift  GRAF  SORO  BEI  KOLIN  1757 bezeichnet ist. – Hier wird ein Angriff von Deutschmeister-Soldaten unter Führung von Obristwachtmeister  Johann Graf Soro dargestellt – wo die Preußen in der Schlacht bei Kolin  am 18.Juni 1757 vom österreichischen Heer besiegt wurden. – An der Spitze sieht man einen Deutschmeister-Soldaten und den Obristwachtmeister Soro, der mit einem gezogenen Degen die Angriffsrichtung den dahinter befindlichen Deutschmeister-Soldaten zeigt. – Hinter Obristwachtmeister Soro erkennt man die vorwärts stürmenden Soldaten und einen Fahnenträger.

ANGRIFF  DES  DEUTSCHMEISTERREGIMENTS
unter der Führung von Obristwachtmeister Johann Graf Soro

Auf der rechten Seite dieses Deutschordenskreuzes ist ein Bild des ersten Regiments-Inhabers des Deutschmeisterregiments zu sehen – nämlich von  Deutschordenshochmeister Franz-Ludwig von Pfalz-Neuburg.

Auf der anderen Seite des Deutschordenskreuzes befindet sich das Bild des Habsburgers Erzherzog Eugen, welcher vom Jahre 1894 bis zum Jahre 1923  sowohl der Hoch- und Deutschmeister des Deutschen Ritterordens war und zugleich auch der Regimentsinhaber der k.u.k. Infanterie Regimentes Nr. 4  Hoch- und Deutschmeister war.

Diese beiden Bilder zeigen den ersten Regimentsinhaber  des Deutschmeisterregimentes (=Franz-Ludwig von Pfalz-Neuburg) und auch den letzten Regimentsinhaber des k.u.k. Infanterie-Regimentes  Hoch- und Deutschmeister Nr.4 (nämlich den Habsburger Erzherzog Eugen).  und versinnbildlichen Anfang und Ende,  denn das Amt eines Regiments-Inhabers wurde nach 1918 abgeschafft.

Über dem  GRENADIER  VON  LANDSHUT  stehen auf dem Sockel Schlachtenorte an denen das Deutschmeister-Regiment teilgenommen hatte  -  und zwar:

1712   QUESNOI
1743   CAMPO  SANTO
1758   HOCHKIRCHEN
1789    BELGRAD
1793    RETSCHWEILER
1794    HASPRES
1799   NOVI

Über dem TREUEN  KAMERADEN  VON  VALEGGIO stehen auf dem Sockel des Deutschmeister-Denkmals einige Schlachtenorte in Blockschrift an denen eben das Infanterie-Regiment Nr.4 Hoch- und Deutschmeister teilgenommen hatten -  und zwar:

1809    ENNSDORF
           ASPERN
           WAGRAM
1813   VERONA
1814   VALEGGIO
1849   NOVARRA
1859   BAGOLINO
1866   ROZBERIC.

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#25
BESCHREIBUNG   DES   DEUTSCHMEISTER - DENKMALS  Teil 3

Unterhalb der Schlachtszene von Zenta befindet sich ein bronzener, kreisförmiger Kranz aus Eichenblätter und Lorbeerblätter.

Anlaß zur Errichtung dieses Kranzes war ein Regiments-Gedenktag der Hoch- und Deutschmeister zur Erinnerung an die Schlacht   bei Sokal am 18. Juli 1915 im ersten Weltkrieg und zum Gedenken an die im ersten Weltkrieg (1914 – 1918) im Kampf gefallenen und verstorbenen Soldaten des k.u.k. Infanterie Regimentes Nr.4  Hoch- und Deutschmeister. –
Im Juli 1915 war das k.u.k. Infanterie Regiment Nr.4  Hoch- und Deutschmeister in Polen bei Sokal eingesetzt und kämpfte dort gegen die Russen. – Bei diesen Kämpfen gegen die Russen hatte sich das k.u.k. Infanterie Regiment  Nr.4  Hoch- und Deutschmeister im Juli 1915  besonders ausgezeichnet. ---

Deshalb wurde im Jahre 1931 von den nachstehend angeführten Vereinen – nämlich von:
Deutschmeister-Bund
Deutschmeister-Schützenkorps
B.B.F.  ehemaliger Deutschmeister
Kameradschaftsbund Jungdeutschmeister und
vom Wiener Infanterie Regiment Nr.4  Hoch- und Deutschmeister (früher als k.u.k. Infanterie- Regiment Nr.4 Hoch- und Deutschmeister bezeichnet)
für das Deutschmeister Denkmal in Wien ein  aus Eichenblätter und Lorbeerblätter bestehender Kranz aus Bronze gespendet und errichtet.   Dieser unter der Schlachtszene bei Zenta angebrachte Kranz wurde am 29. September 1931 feierlich enthüllt und geweiht.

Die Inschrift an der Kranzschleife innerhalb des mit Eichenblätter und Lorbeerblätter versehenen Kranzes lautet:
             DEN  IM WELTKRIEGE
                   1914 - 1918
                      FÜR  DAS
                     VATERLAND
          gefallenen und verstorbenen
             DEUTSCHMEISTERN
                         1931
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Auszüge aus der Festschrift zu
100  JAHRE  DEUTSCHMEISTER-DENKMAL   IN   WIEN

In der Ausgabe vom 30. September 1906 berichtete wieder die Kronen-Zeitung über die am 29.September 1906 durchgeführten Feierlichkeiten anlässlich der Einweihungs- und Enthüllungsfeier des Deutschmeister-Denkmals. Dabei wurde über den Ablauf dieser Feierlichkeiten ausführlichst berichtet und drei gezeichnete Bilder ergänzen diesen Bericht über das Deutschmeister-Denkmal.

Das TITELBILD  der damaligen KRONEN-ZEITUNG  vom 30.September 1906 zeigt uns den Habsburger Erzherzog EUGEN beim Deutschmeister-Denkmal im Gespräch mit einem Mann, der zum Deutschmeister-Denkmal zeigt. --- Erzherzog Eugen war im Jahre 1906 der Hoch- und Deutschmeister des Deutschen Ritterordens und der Obristinhaber vom INFANTERIE-REGIMENT-Nr.4 HOCH- und  DEUTSCHMEISTER

In den Tagesnachrichten auf Seite 6 berichtet die damalige Kronen Zeitung über die Einweihungs- und Enthüllungsfeier für das DEUTSCHMEISTER-DENKMAL. – Diese Feierlichkeiten wurden bei einem sonnigen Wetter veranstaltet und am Deutsch-meister-Platz waren wegen der vielen Zuschauer Tribünen aufgebaut.
Das Kaiserzelt war im Bereich  Schottenring – Deutschmeristerplatz (ganz vorne) errichtet und danach befand sich das Kirchenzelt. --- Bei dieser Feier waren das Hoch- und Deutschmeisterregiment in Parade-Uniform ausgerückt und auch das Deutschmeister-Schützenkorps stand in Uniform beim Deutschmeisterplatz.

Für das k.u.k. Infanterie Regiment Nr. 4 Hoch- und Deutschmeister war diese Deutschmeister-Denkmal-Feier ein erinnerungswürdiger Tag und dabei nun folgender Bericht aus der Kronenzeitung vom 30.September 1906


TAGESNACHRICHTEN
DIE   ENTHÜLLUNG  DES   DEUTSCHMEISTER  -  DENKMALS

Das Regiment Hoch- und Deutschmeister hat gestern seinen Ehrentag gehabt. – Das prächtige Denkmal, das die Wiener Bürger zu Ehren ihres Hausregiments errichtet haben, ist gestern vormittags unter großen Feierlichkeiten und bei schönstem Wetter enthüllt worden. –
Alle offiziellen Persönlichkeiten Wiens waren erschienen, um der Feier beizuwohnen, die um 11 Uhr vormittags begann. – In Vertretung des KAISERS kam der Oberstinhaber des Regiments Hoch- und Deutschmeister, Erzherzog  EUGEN: -- Auch Erzherzog RAINER  nahm an der Feierlichkeit teil.
Imposant war der Aufmarsch der ehemaligen  Deutschmeister, die von den einzelnen Bezirken in Abteilungen zum Festplatz gezogen kamen. – Das Regiment selbst war in vollster Parade ausgerückt. – Ein hübsches Bild bot das militärisch stramm organisierte Deutschmeister-Schützenkorps in seiner schmucken Uniform. – Der Deutschmeisterplatz war von dichtgefüllten Tribünen flankiert; dort, wo der Platz in den Schottenring einmündet, war das KAISERZELT errichtet und unmittelbar daneben das Zelt für die Geistlichkeit, in dem der apostolische Feldvikar Bischof BELOPOKOCZKY die kirchliche Zeremonie der Denkmalweihe vornahm.

Zu dem Feste waren außerdem erschienen OFFIZIERSDEPUTATIONEN  sämtlicher in Wien garnisonierenden Regimenter, der bayerische Oberst Staudinger, der preußische Oberstleutnant Taeglichsbeck und der sächsische Oberstleutnant Hottenroth, die Deputation aus Mergentheim, bestehend aus Dekan Zeller, Stadtschultheiß Klotzbücher, Major Lutz und Rechtsanwalt Glapp.

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Weiters wurde auch über die Rede des Wiener Bürgermeisters Dr. Karl LUEGER und über die Antwort des Habsburgers Erzherzog EUGEN auf Seite 6 der damaligen Kronen Zeitung vom 30.September 1906 berichtet

DIE   REDE   DR.  LUEGERS

Pünktlich um 11 Uhr erschien Erzherzog EUGEN: - Er wurde durch das Denkmalkomitee empfangen und zum Kaiserzelte geleitet, wo der  EHRENPRÄSIDENT des  FESTKOMITEES,  Bürgermeister  DR. LUEGER eine Ansprache hielt, in der er betonte, daß durch das Denkmal nicht ausschließlich militärische Tugenden verherrlicht werden sollen, sondern jene, diie den SOLDATEN in gleicher Weise wie den BÜRGER auszeichnen;  die  LIEBE  und  TREUE  zu  KAISER  und  VATERLAND: Die kaiser- und vaterlandstreuen Bürger der alten Reichshauptstadt haben jenen  Helden, die für Kaiser und Vaterland bluteten, ein Denkmal gesetzt zum Zeichen ihrer glühenden, nie vergessenden Dankbarkeit und als immerwährende Mahnung für kommende Geschlechter.
Zum Schluß bat der Bürgermeister den Erzherzog, das Zeichen zur Enthüllung des Deutschmeisterdenkmals gnädigst geben zu wollen.

DIE  ANTWORT   DES   ERZHERZOGS   EUGEN

Erzherzog EUGEN erwiderte auf die Ansprache des Bürgermeisters, daß der Kaiser am heutigen Tage den Ausdruck seiner Dankbarkeit für die heldenhaften Angehörigen des Hoch- und Deutschmeister-Regiments mit jenem der Wiener Bürger in dem aufrichtigen Wunsche vereine, daß die ruhmvollen Taten und die selbstlose Hingabe der Vorfahren,  denen dieses Monument geweiht ist, auch in der Zukunft den Wienern ein Ansporn zu ebensolchen, dem Vaterlande zur Ehre und zum Wohle gereichenden Leistungen seien.

Danach wurde über den weiteren Ablauf dieser Deutschmeister-Denkmal-Feier berichtet – über die Enthüllung, den Ehrensalut vom Hoch- und Deutschmeister-Regiment; weiters über die kirchliche Einweihung, Besichtigung und dann über die Defilierungen des Deutschmeister-Schützenkorps, des Hoch- und Deutschmeister-Regiments, des Militär-Veteranenvereins Hoch- und Deutschmeister und der anderen ausgerückten Truppen.

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Darüber nun folgender Bericht aus der damaligen Kronen Zeitung vom 30. September 1906:


Der Erzherzog gab nun das Zeichen zur Enthüllung des Denkmals. – Langsam fielen die Tücher, die es verborgen hatten, die ausgerückte Truppe des Infanterie-Regi-ments Hoch- und Deutschmeister gab den Ehrensalut ab, während sämtliche ausgerückten Musikkapellen die Volkshymne intonierten. –

Groß und mächtig stand nun das Denkmal da, das wir wiederholt in Wort und Bild beschrieben haben.

Nachdem die Klänge der Volkshymne verrauscht waren, nahm der apostolische Feldvikar die kirchliche Weihe des Denkmals vor. – Der Wiener Sängerverband trug unter Leitung des Ehrenchormeisters Kirchl eine Festhymne vor. – Hierauf bat der Obmann des Denkmalkomitees, Stadtrat Hraba, den Bürgermeister, das Denkmal in die Obhut der Gemeinde zu übernehmen und überreichte ihm die Widmungsurkunde.

Nunmehr erfolgte die Besichtigung des Denkmals durch die Erzherzoge und die Ehrengäste. – Dann stellte Bürgermeister Dr. Lueger die Mitglieder des Denkmal-komitees, die Künstler und die Deputation der Stadt Mergentheim dem Erzherzog Eugen vor. – Nach den Vorstellungen verabschiedete sich der Erzherzog von dem Bürgermeister und den Mitgliedern des Komitees und verließ unter lauten Hochrufen den Festplatz.

Mit der Defilierung der ausgerückten Truppe, des Veteranenvereines Hoch- und Deutschmeister, sämtlicher bezirksweise zur Feier organisiert erschienenen ehemaligen Deutschmeister, sonstiger geladenen Vereine und schließlich des Deutschmeister-Schützenkorps schloß die Feier. – Mit klingendem Spiele zogen die Truppe und die Vereine ab.

Während dieser Zeit wurden eine Unzahl von Kränzen zum Denkmal gebracht. – Namens der Stadt Wien wurde ein prächtiger Kranz mit weiß-roten Schleifen und der Inschrift:  "Die k.k. Reichshaupt- und Residenzstadt Wien" am Sockel des Monumentes niedergelegt.


Unser Titelbild sowie jenes Bild, das den Augenblick festhält, in dem Deutschmeister-Offiziere einen Kranz auf das Denkmal niederlegen, ist gezeichnet nach photographischen Originalaufnahmen aus dem "Atelier Moderne"    Ch.SKOLIK jun. und Marie Mertens, Wien 9.Bez., Nußdorferstraße 7.

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#29
ZEITUNGSBERICHT  der   NEUEN  FREIEN   PRESSE  vom  29. September 1906 über die  DEUTSCHMEISTER  DENKMAL  EINWEIHUNGS—FEIER   in   WIEN.

Über den Beginn der Einweihung (Enthüllung) des Deutschmeister-Denkmal in Wien hatte eine österreichische Tageszeitung – Die Neue Freie Presse am Samstag den 29.September 1906 folgendes berichtet:

Der Festplatz wies eine reiche Dekoration auf. – Flaggenmasten und Festons mit wehenden Fahnen markierten den Eingang. – Vor dem Festplatz war ein prächtig geschmücktes,  mit rotem Samt drapiertes Kaiserzelt errichtet. – Auch die Häuser des Schottenrings hatten Flaggenschmuck angelegt. – Von der Augartenbrücke bis zur Börsegasse war der Schottenring für jeden Verkehr um halb 10 Uhr abgesperrt worden und hinter dem Kordon der Sicherheitswache sammelte sich schon zeitlich eine zahlreiche Menschenmenge, die sich allerdings begnügen mußte, die vorbeimarschierenden Truppen und Veteranen, die Würdenträger in den Equipagen zu mustern.

Von 10 Uhr an herrschte auf dem Festplatze eine lebhafte Bewegung. – Die Tribünen füllten sich, Generale und Offiziere, die in der Festversammlung die Majorität bildeten,  boten mit ihren blinkenden Uniformen ein glänzendes Bild; neben dem Kaiserzelt blinkten in der Sonne die Helme deutscher Offiziere, die als Abordnung zu der Enthüllung gekommen waren.

Das schöne Wetter war nach den kalten, trüben Tagen doppelt erquickend und angenehm;  eine warme Herbstsonne bestrahlte das bunte Bild auf dem Festplatze. –Von allen Seiten ertönte Musik, denn sowohl die Truppen, die ausgerückt waren, wie die Veteranen kamen mit klingendem Spiele zum Festplatz gezogen.


Ein weiterer Bericht aus dieser Zeitung erwähnt die wichtigenTeilnehmer:

Heute um 11 Uhr vormittags wurde in Vertretung des Kaisers die feierliche Enthüllung durch den Oberstinhaber des Regiments Hoch- und Deutschmeister Erzherzog EUGEN vorgenommen. – Der Feier wohnten fast alle offiziellen Persönlichkeiten der Stadt, Vertreter der Hof-, Militär- und Zivilbehörden und der Gemeindevertretung bei.-

Ferner waren anwesend:
In Vertretung des Prinz-Regenten von Bayern der bayrische Gesandte Baron  TUCHER  mit dem Legationssekretär Heinrich Baron  TUCHER, Ministerpräsident Dr. Freiherr von  BECK  und die Minister  Dr. FORSCHT,  Dr.MARCHET,  FZM SCHÖNAICH,  PRADE, der Präsident des Herrenhauses Fürst Alfred  WINDISCH-GRAETZ, Statthalter Graf KIELMANSEGG,  Minister a.D. Dr. von WITTEK,  FZM Graf  BECK,  Reichskriegsminister  FZM . Ritter von PITREICH,  Admiral Graf  MONTECUCCOLI,  Generaladjutant  G.d.K. Graf  PAAR, die Feldzeugmeister Freiherr von MERKL;  Ritter von BRUDERMANN;  Ritter von  KROPATSCHEK,  von DESSOVIC,  Graf GELDERN; die Feldmarschall-Leutnants JONAK von FREYENWALD, WOINOVICH,  von BESCHI,  von BALAS;  VON BENKEÖ, die Generalmajore  FRASS von WOLFENEGG,  Freiherr JAKOBS  von KANTSTEIN;  TENGLER;  Ritter von BRASSEUR;   Oberst DALER des Deutschmeister-Infanterieregiments, Offiziersdeputationen sämtlicher in Wien garnisonierten Regimenter;   der bayrische Oberst STAUDINGER  , der preußische Oberstleutnant TAEGLEISSBECK  und der sächsische Oberstleutnant HOTTENROTH;
DIE Deputation aus MERGENTHEIM, dem früheren Werbebezirk des Deutschmeister-Regiments bestehend aus: Dekan ZELLER; Stadtschultheiß KLOTZBÜCHER,  Major LUTZ  und Rechtsanwalt GLAPP –

Ferner:  Oberlandesgerichtspräsident Baron  KALLINA; Weihbischof Dr. MARSCHALL; Polizeipräsident  Ritter von  HABRDA;  Landmarschall Prälat  SCHMOLK mit den Landesausschüssen  Dr.PATTAK und  BIELOHLAWEK;  Bürgermeister Dr.  LUEGER mit den Vizebürgermeistern, Schottenprälat ROST, Sektionschef  Ritter von  ROZA;  Prälat  SEIDL,  mehrere christlich-soziale Abgeordnete,  Statthalterei-VIizepräsident  TILS, die Statthaltereiräte  Dr. WAGNER von KREMSTAL und Dr.HENTL; Hofrat von KAMLER; Hofrat BRZEZOWSKY; Regierungsrat JERABEK und Oberkommissär Dr.REICHEL, zahlreiche  Stadt-, Gemeinde- und Bezirksräte sowie Magistratsbeamte, Stadtbaudirektor Oberbaurat BERGER; der Präsident des Schriftsteller- und Journalistenvereines "Concordia" Edgar von SPIEGL; Hofreisekassier und Oberstleutnant a.D. Freiherr HUBEL von OLENGO, der beim Regiment gedient hat, und die Jubiläumsstiftung des Regiments Deutschmeister gegründet hat,  von der Künstlergenossenschaft Vorstand ANGELI und Sekretär kaiserlicher Rat KLOBASSER;   der ehemalige Deutschmeisterpfarrer  LINDNER von  Fels am  Wagram   u.v.a.

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