Kriegsgräberstätte Kehl a.Rhein, Ortenaukreis

Begonnen von kka67, So, 21. Juli 2013, 15:37

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kka67

   77694 Kehl

Kriegsgräberstätte 1939-45 am südöstlich Stadtrand von Kehl a.Rhein an der B 36,
leider habe ich dort keine Informationen gefunden wie viele Tote dort liegen, da im vorgesehenden Aufbewahrungsfach nichts war,
und der Schnee war auch etwas hinderlich,

Gruß kka67

kka67


kka67


kka67


kka67

5.Teil und Schluß,
(es sind nur einige Beispielbilder),

Gruß kka67

kka67

habe eine Mitteilung von Helmut Frick erhalten, stell`sie hier mal ein,

Kriegsgräberstätte in Kehl, Kinzigallee
« Senden an: kka67, Helmut Frick am: Heute um 09:38 »

Hallo und guten Tag,
ich kenne die Kriegsgräberstätte in Kehl sehr gut und habe diese auch schon öfters besucht,
zuletzt im August dieses Jahres, mittlerweile kenne ich nun auch annähernd die Anzahl der dort beerdigten Soldaten. Nach einer Auflistung des Regierungspräsidiums Freiburg, welche die 180 Listen durchnummeriert hat, sind dort 1715 Soldaten, einschließlich einigen Zivilisten, die 1945 in Kehl umgekommen sind, die Liste beinhaltet auch Soldaten aus dem 1.Weltkrieg die ebenfalls 1948 nach Kehl umgebettet worden sind. es kommen noch dazu ca 100 Soldaten, die nach 1947 in schweizer Lazaretten oder Kliniken verstorben sind.

kka67

noch einige Infos von Helmut, die er mir persönlich geschickt hat:

Hallo,
ich habe mir heute die einzelnen Bilder der Grabstätte in Kehl angeschaut und bin nun noch überzeugter davon, dass bei der Umbettung der Toten ganz systematisch vorgegangen wurde,
wie man an dem Beispiel für die vier Soldaten die am selben Tag gefallen sind, ersehen kann.
obere Reihe : Fritz Pusch gef.16.6.1940 Glottertal; Reihe 15 Grab 58,
rechts davon: Rudolf Grund, gef. 16.6.1940 Glottertal, Reihe 15, Grab 57,
untere Reihe: Hermann Voss, gef.18.6.1940 Glottertal, Reihe 16, Grab 58,
und daneben: Hans Leithold, gef. 17.6.1940, Unterglottertal, Reihe,16, Grab 57,
alle vier auf dem selben Kriegsschauplatz gefallen und dort zwischenzeitlich auch auf dem nächsten Friedhof beerdigt und 1948 umgebettet, in den Reihen 15 und 16 und auf der Tafel so verewigt. Dieses System ist auf dem ganzen Friedhof in Kehl so gehandhabt worden. Erst in den letzten Reihen 19 & 20 sind dann die nachträglich verstorbenen Soldaten zusammen beerdigt worden d.h. 1946er + 1947er. Die Veteranen, so will ich mal die Soldaten die im ersten WK gefallen sind und auf örtlichen Friedhöfen begraben sind und von denen nur sehr wenige Daten vorliegen, meist nur Name und Vorname mit dem Todestag, diese sind in den Reihen 18 und 19 wieder zu finden, also auch dort bestätigt sich das oben genannte System, ich denke mal die kamen von unterschiedlichen Friedhöfen, wurden dann nach Todestag in einem Grab mit vier Soldaten abgelegt.
Gruss Helmut Frick

kka67

noch einige Erkenntnisse von Helmut per E-Mail:

Hallo und guten Abend,
ich möchte heute über 10 Soldaten berichten, die in Kehl ihr letztes Grab gefunden haben und doch ein gemeinsames Schicksal teilen mussten,
wobei ich vorab feststellen möchte, dass es doch viele Gemeinsamkeiten gab, die mich auch heute noch erstaunen, so sind 7 dieser Soldaten alle im Jahre 1904 geboren. warum und wieso sie nun alle in diese Einheit kamen, das wird sich wohl nie heraus stellen, ich habe heute nachgeforscht, weil ich schon bei der Erfassung feststellte, dass alle einer Einheit angehörten. Sie waren 1940 in der 3.Luftwaffen-Bau-Kompanie Btl. 5/VII bei Lörrach stationiert, offen bleibt, warum sie sich am 28.05.1940 gerade in dem kleinen Ort Fischingen unweit von Efringen-Kirchen aufhielten und dann von einer Granate abgefeuert im nahegelegenen Elsass getötet wurden. Wie bereits erwähnt waren sie alle in der 3.Kompanie der Luftwaffen-Btl. 5/VII, sodaß ich nachstehend dies nicht mehr wiederholen muss, Einzig und allein unbekannt ist, ob auch der Soldat Johann Esche von dem leider so gut wie gar nichts bekannt ist zu der Einheit gehörte, aber ich nehme es doch an, werde aber keine Bestätigung seitens des Volksbundes oder WAST dazu bekommen. :
1:) Johann Balghuber, *10.10.1904 + 28.05.1940 in Fischingen EM 194-
2:) Johannes Esche   , * ??.??.????  + 28.05.1940 in Fischingen ohn.Daten
3.) Martin Graf           , *30.08.1905  +28.05.1940 in Fischingen EM  fehlt
4.) Max Huber            ,* 24.07.1904  +28.05.1940 in Fischingen EM -224-
5.) Franz Platzl          , * 1.09.1911    +28.04.1940 in Fischingen EM 261 -
6.) Hans Riedle          , *20.08.1904   +28.05.1940 in Fischingen EM -253
7.) Johannes Reutter ,* 09.04.1905   +28.05.1940 in Fischingen EM ohne Ang
8.) Heinrich Schlenz   ,* 24.09.1904   +28.05.1940 in Fischingen EM 258
9.) Phil.Weissenbach ,* 31.01.1904   +28.05.1940 in Fischingen EM 283
und schließlich
der Uffz 10) Rudi Zeiler* 5.08.1915    + 28.05.1940 in Fischingen EM 9-LwBauger.Zug 12 /VII.
wie es zu dieser Tragödie kommen konnte, konnte ich noch nicht ausfindig machen. Vielleicht ergibt es sich zu späterer Zeit einmal.
Ich danke meinem verehrten Freund Hubert Joachim, dass er mir im August dieses Jahres durch eine Totenbild, des Hans Riedle erst aufgezeigt hat, was da in Fischingen passiert ist, bis dahin war ich immer auf der Suche nach dem Ort Pritsche gewesen, wie er bei neun von zehn Soldaten vermerkt ist, aber den gibt es offenbar nicht, ist ja auch nicht von allzu großer Bedeutung.
Gruss Helmut Frick

kka67

eine E-Mail von Helmut zu den Umbettungen nach Kehl:


Umbettungen (Kriegsgräber Kehl )
« Senden an: Ulla, kka67, Helmut Frick am: Heute um 07:43 »

Wie ich diese Woche festgestellt habe, gibt es bei dem Friedhof in Kehl kaum Hinweise auf den ursprünglichen Platz, d.h. auf welchem Gemeindefriedhof der oder die Soldaten zuerst beerdigt worden sind. Das wäre ein großer Vorteil dies zu wissen, dann könnte man gerade bei den sogenannten Unbekannten doch Schlüsse ziehen, wo und wann sie gefallen sind. Es hat ja auch einen Wechsel in der Verantwortung und Registrierung dieser Umbettungen gegeben, wie mir ein Mitarbeiter des Volksbundes per Mail mitteilte, soll eben der Volksbund für Kriegsgräber nach 1960 die Regie übernommen haben, und wie der MA weiter betont, soll es also auch beim Volksbund Baden-Württemberg eine Liste geben, die Auskunft über die gesamten Gräber geben kann. Aber es ist doch offensichtlich, dass man absichtlich diese Daten verschweigt, denn als sozusagen "Nichtberechtigter" wird mir der Zugang verwehrt. Dies ist ein Umstand, den ich so nicht hinnehmen möchte. Aber nun zu den beiden Fällen, die mir doch bekannt geworden sind: Der Obergefreite Ludwig Lott geb.27.7.1910 in Nußbach bei Oberkirch ist am 18.10.1944 bei Urbes (soll heißen) Orbey in Dept. Haut-Rhin gefallen und auch dort wie viele hunderte begraben worden. Erst am 4.11.1971 fand dann die Umbettung nach Kehl in das Grab 85 der Reihe 17 statt. beim zweiten Soldaten Friedrich Wuchner geboren am 1,12,1904 in Jestetten verstorben am 24.8.1945 also mehrere Monat nach offiziellem Kriegsende, wurde  der Soldat Wuchner demnach unter Leitung des Volksbundes am 31,5,1972 in Kehl in das Grab 86 der Reihe 17 umgebettet,
diese beiden Fälle sind auch nicht in der großen Liste des Regierungspräsidium Freiburg enthalten. Ich bin mir sicher, dass seit dem Jahr 1972 noch etliche Umbettungen stattgefunden haben, die aber nirgends öffentlich zugängig gemacht wurden, allenfalls dem Standesamt Kehl bekannt gemacht wurden, aber da kann man ja auch nicht hingehen und eine Kopie der Sterbeurkunde verlangen, wenn man nur pauschal sagt, ich hätte gerne diese in dem Zeitraum umgebetteten Soldaten aufgelistet, da schmeißen die mich doch gleich raus. Gibt es irgend eine Aussicht, dass sich in absehbarer Zeit etwas hinsichtlich der Freigabe dieser Daten erfolgt ? Ich denke nein, nicht einmal, falls der Fall Eintritt, dass der Volksbund sein Mandat 2019 beenden wird, dann gehen dort eben die Rolläden runter und Schluss ist auch mit den Online-Auskünften.

Helmut Frick

kka67

von Helmut per E-Mail:

Ergänzung Nachtrag zur gestrigen Liste -Fischingen
« Senden an: Ulla, kka67, Helmut Frick am: Gestern um 16:49 »

Ich habe mir heute die Mühe gemacht und die Liste der in Fischingen gefallenen Soldaten überprüft und dabei festgestellt, dass ich einen weiteren Soldaten der 3.Luftw.Komp. leider übersehen und vergessen habe, dabei habe ich auch nochmal das System und die Anordnung überprüft und ich muss sagen, für damalige Verhältnisse ohne Computer, wahrscheinlich nur mit Karteikarten, das war eine Superleistung der Organisatoren. Nun zu dem Nachtrag: es handelt sich um den Soldaten Heinrich Schlenz geboren am 24.03.1904 (man beachte ein weiterer Soldat aus dem Jahrgang 1904) geboren in Willstätt in der Ortenau
und gefallen am 28.05.1940 in Fischingen und begraben in der Reihe 15 mit dem Grab 77.
Helmut Frick