Reichsparteitagsgelände-Nürnberg

Begonnen von md11, Do, 20. Juli 2006, 22:34

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md11

#20
Ehrenhalle

Die Stadt ließ in der Zeit der Weimarer Republik (1919–1933) eine Gedenkstätte für die im Ersten Weltkrieg getöteten 9.855 Soldaten aus Nürnberg errichten. Der Entwurf stammte vom Architekten Fritz Mayer. An die Arkadenhalle schließt sich ein rechteckiger Hof an, der beidseitig von einer Sockelreihe mit Flammenschalen begrenzt ist.
Die Ehrenhalle am Luitpoldhain wurde zum Gedenken an die Gefallenen des 1. Weltkriegs 1930 von Oberbürgermeister Hermann Luppe eingeweiht. Die Nationalsozialisten nutzten den Luitpoldhain und die Ehrenhalle für ihre Inszenierung des Totenkults für die Gefallenen des 9. November 1923, dem Hitlerputsch. Damals kamen 16 Putschisten aus den eigenen Reihen ums Leben. Hitler veranstaltete während der Nürnberger Reichsparteitage einen feierlichen, pseudoreligiösen Totenkult bei dem an der Ehrenhalle u. a. Kränze niedergelegt wurden (Luitpoldarena). Nach 1945 dient die Ehrenhalle wieder dem Gedenken an die Gefallenen des 1. und auch des 2. Weltkriegs. Zum Volkstrauertag findet hier jährlich eine Gedenkveranstaltung statt.

Foto 1:Quelle:Geländebegehung (Geschichte für Alle e.V.) 2002

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#21
Die Große Straße
Hier paar Neue Fotos dazu.
Foto 4:Man sieht im Vordergrund die Kaiserburg von Nürnberg.

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#22
Ehemalige SS-Kaserne
Die SS-Kaserne wurde von 1936 bis 1939 nach Plänen des Architekten Franz Ruff am westlichen Rand des Reichsparteitagsgeländes errichtet. Sie war einer der größten Kasernenbauten der Nationalsozialisten. Die Anlage war als Unterkunft für SS-Einheiten geplant. Der gesamte Komplex bestand aus dem Hauptgebäude mit einem ,,Ehrenportal" in der Mitte, zwei Seitenflügeln, die jeweils einen Innenhof umschlossen und verschiedenen Nebengebäuden.

Im 2. Weltkrieg diente die SS-Kaserne als Ausbildungsstätte für Funker. Das Militärgebäude wurde auch zu einer Außenstelle der Konzentrationslager Dachau und Flossenbürg umfunktioniert. Zirka 150 Häftlinge wurden in die SS-Kaserne deportiert und für verschiedene Arbeiten – auch bei Firmen und Behörden – eingesetzt.

Am 18. April 1945 besetzte die US-Armee die SS- Kaserne. Sie richtete dort bis Ende 1946 ein Lager ein, in dem mehrere tausend Menschen untergebracht waren. Nach seiner Auflösung nutzte sie die Gebäude bis 1992 unter dem Namen ,,Merrell Barracks" als Kaserne für Soldaten des 2. US-Panzeraufklärungsregiments (2nd Armored Cavalry Regiment).

Seit 1996 ist die umgebaute Kaserne Sitz des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge.

weitere Bilder gibt es hier noch:

Merrell Barracks

Merrell Barracks Photo-gallery

Fotos 1.und 2:von 1940 (Quelle:Geländebegehung (Geschichte für Alle e.V.) 2002

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#23
Z-Bau
Neben dem Hauptgebäude der ehemaligen SS-Kaserne an der Frankenstraße befand sich ein ,,Führerheim" für höhere Dienstgrade, das heute wegen seines Z-förmigen Grundrisses ,,Z-Gebäude" genannt wird.
1945 wurde es von US-amerikanischen Soldaten genutzt. Seit 2000 steht der Z-Bau nun für Konzerte, Kunstveranstaltungen und künstlerisches Schaffen zur Verfügung.

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#24
KdF-Stadt (Kraft durch Freude)

Eine Strecke jenseits der Regensburger Straße,noch in Sicht der Ehrentribüne des Zeppelinfeldes,beginnt die weit ausgedehnte Wald- und Parklandschaft der KdF-Stadt.
Es sind hohe Hallenbauten mit steilen Giebeln,die alle die Gemeinsamkeit der deutschen Stämme betonen. Stammesfreudige Malereien im Innern und eigenartige Strohplastiken in den Giebelfeldern, ein eigenwilliger, luftiger Glockenturm zwischen der Gesamtanlage, Freilichttheater, Raum für Freilichtfilmvorführungen, Vergnünungsplätze aller Art und schöne Parkteile mit blumengeschmückten Großsanlagen bedecken einen weiten Raum als Gemeinschaftsanlage des dritten Reiches, die während der Reichsparteitage sogar einen eigenen Bürgermeister hat. So beschrieb ein Nürnberger Stadtführer aus dem Jahr 1939 die KdF-Stadt.Die von der Deutschen Arbeitsfront (DAF) auf dem heutigen Gelände des 1.FCN am Valznerweiher errichtete sogenannte KdF-Stadt diente während des Veranstaltungszeitraums der Parteitage ab 1937 als Volksfestplatz und war als fester Programmbestandteil eingeplant.

Die ursprünglich für dic Olympischen Spiele 1936 in Berlin durch das Architekturbüro der DAF hergestellten hölzernen Folklorehallen - Bayernhalle, Rheinländerhalle, Hanseatenhalle, Berliner Halle und Frankenhalle-wurden 1937 nach Nürnberg transportiert und hier wiederaufgebaut. Architekt der Bauten war Julius Schulte-Frohlinde, der von 1929 bis 1934 bei der Nürnberger Bauverwaltung tätig gewesen war und dann auf Empfehlung Albert Speers an die Spitze der neugeschaffenen Bauabteilung der DAF wechselte.

Vier Hallen fassten je 1000 Personen,die Frankenhalle als größte mit 44 Metern Breite,80 Metern Länge und 28 Metern Höhe 3500 Personen.
Die Hallen brannten nach einem Luftangriff am 29.August 1942 vollständig aus.
Quelle:Geländebegehung (Geschichte für Alle e.V.) 2002

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#25
Wasserturm
An der Ecke Oelser und Breslauer Straße wurde ebenfalls nach einem Entwurf Albert Speers 1938 ein Wasserturm für die Wasserversorgung des Geländes gebaut.Der Wasserausgleichsturm aus Buckelquadermauerwerk ist heute mit einem Teil seiner ursrpünglichen technischen Ausstattung noch erhalten.

Bild 1:Quelle:Geländebegehung (Geschichte für Alle e.V.) 2002

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#26
Unterkünfte für die Deutsche Arbeitsfront (DAF)

1939 entstand südöstlich (Regensburgerstraße), direkt angrenzend an das Reichsparteitagsgelände, ein Wohnkomplex für die Arbeiter der Deutschen Arbeitsfront (DAF), die am Reichsparteitagsgelände eingesetzt waren. An das Hauptgebäude sind sieben zusammenhängende Nebengebäude gebaut worden, die als Unterkünfte dienten. Die im Wald liegende Anlage wurde nach dem Krieg trotz schwerer Bombenschäden wieder aufgebaut und kurze Zeit als Unterkunft für amerikanische Soldaten genutzt. Von 1947 bis Heute wird der Großteil als Altenheim, dem ,,August Meier-Heim", genutzt. Der hintere Bereich wird als städtische Notwohnanlage für Obdachlose und staatliche Gemeinschaftsunterkunft für Asylbewerber genutzt.
Bild 1:Quelle:Geländebegehung (Geschichte für Alle e.V.) 2002

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#27
Unterkünfte für die Deutsche Arbeitsfront (DAF)