Todesmarsch von Schwarzheide nach Theresienstadt

Begonnen von Ulla, So, 12. Juli 2009, 21:43

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Ulla

Sächsische Zeitung vom 17.04.12008

Gedenken an Todesmarsch
Am 18.April jährt sich für die Stadt Kamenz zum 63.Mal ein grausiges Ereignis: der Todesmarsch von über 600 Häftlingen im Frühjahr des Jahres 1945.

Seit vielen Jahren erinnert eine Gedenktafel an der Hoyerswerdaer Straße an einen Marsch von KZ-Häftlingen aus dem Außenlager Schwarzheide im Frühjahr 1945. Die Mitglieder einer Kamenzer Bürgerinitiative, die sich für die Ehrung der Opfer nazistischer Gewaltherrschaft einsetzt, rufen auch dieses Jahr wieder zu einem stillen Gedenken an dieser Stelle auf.
Der Kamenzer Historiker Dr.Dieter Rostowski hat zu diesem und weiteren Todesmärschen durch den Landkreis Kamenz in den vergangenen Jahren umfangreiche Nachforschungen angestellt sowie zahlreiche Publikationen und Artikel dazu veröffentlicht. Aus ihnen geht unter anderem hervor:
Den Fußmarsch von Schwarzheide, der am Morgen des 18.April begann, und nach Theresienstadt (heute Terezin) führen sollte, überstanden nur 320 von über 600 Häftlingen. Sie wurden unterwegs von den Wachmannschaften erschossen oder starben an Entkräftung. In Kamenz kamen sie am Abend des gleichen Tages an und übernachteten in einer Ziegelei, vermutlich in der von Thonberg.

Am 19.April wurde in Richtung Elstra weitermarschiert. Zuvor erschossen die SS-Wachleute wegen Transportunfähigkeit sechs Häftlinge: Egon Bellak, Robert Kuffler, Frantisek König, Jan Lustig, Milan Mahrer und Alfred Weinstein.
Der Marsch führte weiter über Bischofswerda, Neustadt, Sebnitz, Hinterhermsdorf, Kreibitz(heute Chribská), Varnsdorf, Großschönau, Haida (Nový Bor) und Böhmisch-Leipa (Ceská Lipa) nach Theresienstadt.
Unterwegs wurde die Kolonne in zwei Marschsäulen - "Arische" und "Nichtarische", also Juden - aufgeteilt. In Böhmisch-Leipa kamen nachweislich 17 jüdische Häftlinge zu Tode - durch Erschießen und durch Entkräftung. Am 8.Mai erreichte der Zug Leitmeritz , wo die SS-Mannschaften flüchteten. Etwa 60 Überlebende dieses Todesmarsches leben heute noch in aller Welt zerstreut. Der "Verein der ehemaligen Häftlinge des KZ Schwarzheide" mit Sitz in Prag bewahrt das Andenken aller Opfer. (SZ/-sch)


Gruß Ulla

"Das Wertvollste, was der Mensch besitzt, ist das Leben. Es wird ihm nur ein einziges mal gegeben......" (N.Ostrowski)

Ulla

#1
Todesmarsch der KZ-Häftlinge

Stationen der Todeskolonne :
Deutschland: Schwarzheide (2x G), Ruhland, Bernsdorf, Schwepnitz, Kamenz (G), Bischofswerda (G), Oberottendorf/ Berthelsdorf (G), Neustadt/Sachsen (G), Langburkersdorf (G), Abzweig Rugiswalde (G), Sebnitz (G), Hertigswalde (G), Saupsdorf (5x G) und Hinterhermsdorf (3x G)
G = heutige Gedenktafel/n bzw. Gedenkstätte/n zum beschriebenen Todesmarsch)


http://www.schoah.org/

Das KZ Schwarzheide war ein Außenlager des KZ Sachsenhausen.
Am 18. April 1945 wurde in Schwarzheide in fieberhafter Eile das KZ-Außenlager aufgelöst. Die Front war bedrohlich nahe gerückt. Um 5 Uhr früh trieben etwa 100 SS-Wachmannschaften die rund 600 KZ-Häftlinge auf den Todesmarsch nach Süden in Richtung Theresienstadt. Der Marsch führte bis Kamenz, wo in einer Ziegelei in der Nähe der Stadt übernachtet wurde. Am Morgen des 19. April erschossen die SS-Leute sechs Häftlinge. Der Todesmarsch führte weiter über Elstra, Bischofswerda, Neustadt, Sebnitz, Hinterhermsdorf, Varnsdorf, Großschönau, Novy' Bor und Ceska' Lipa nach Terezin (Theresienstadt). Fast 300 Häftlinge wurden unterwegs durch die SS erschossen oder starben an Entkräftung.
Rund 320 Männer überstanden die Qualen dieses Todesmarsches. Der "Verein der ehemaligen Häftlinge des KZ-Schwarzheide" - Sitz in Prag - bewahrt heute das Andenken aller Opfer und Überlebenden.
In den Jahren 1998 und 2005 waren ehemalige Häftlinge und Teilnehmer an diesem Todesmarsch Gäste der Stadt Kamenz.  
Quelle: http://www.kamenz.de/geschichte/
   
Gruß Ulla

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Ulla

#2
Kamenz-Herrental

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Ulla

#3
Rugiswalde

Diese Tafeln stehen an der Ortszufahrt zu Rugiswalde, an der Straße nach Sebnitz.
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