Das Ende des sowjetischen Brückenkopfes Eltigen 1943 !

[md11]

Das Ende des sowjetischen Brückenkopfes Eltigen 1943

Die ,,Rote Armee" dringt Ende Oktober 1943 bis zur Dnjeprmündung und schneidet damit die deutsche 17. Armee (Gen.Ob. Jänecke) von allen Landverbindungen ab. Die Armee verfügt zu diesem Zeitpunkt über 7 rumänische Divisionen und die deutsche 98. I.D. (Gen.Lt. Gareis). Diese Division liegt beiderseits von Kertsch und hat die Ostküste der Krim zu schützen. Die Armee rechnet jeden Tag, daß die russischen Truppen zur Eroberung der Halbinsel antreten.

In der Nacht zum 1. November liegt auf dem gesamten Ostküstenabschnitt zwischen Kertsch und Eltigen zusammengefaßtes Artilleriefeuer der Sowjets. Teile der 56. russischen Armee (Gen.Lt. Melnik) gehen im Schutze dieses Trommedfeuers bei Jenikale, nördlich von Kertsch an Land. Teile der 18. Sowjetarmee (Gen.Lt. Lesselidze) setzen in Sturmbooten bei Eltigen über, auf das in den letzten 60 Minuten 4000 Schuß Granaten niedergegangen sind.

Das in 5 km Breite auseinandergezogene Il./Gren.Rgt. 282 kann diesen Stoß nicht aufhalten. Die wenigen Stützpunkte werden von Schlachtflugzeugen laufend angegriffen, während im Schutz des starken Nebels die Russen landen. Sie können die rumänische Besatzung von Eltigen überrennen und in den ersten Morgenstunden einen 3 km breiten und 400 bis 800 m tiefen Brückenkopf bilden. Der entschlossene Gegenangriff von allen erreichbaren Teilen des Gren.Rgt. 282 (Oberst Faulhaber) hindert den Gegner an der Erweiterung dieses Brückenkopfes auch in den nächsten Tagen. Freund und Feind liegen sich nur auf wenige Meter gegenüber und fuhren einen erbitterten Stellungskrieg. Der Schwerpunkt der sowjetischen Landung entwickelt sich allerdings nördlich von Kertsch, wo es der 56. Armee gelingt, ihren Brückenkopf erheblich zu erweitern, so daß schließlich euch das Gren.Rgt. 282 dorthin verlegt wird.

Das AOK 14 kann nicht alle drei russischen Brückenköpfe auf der Krim (am Tartarenwall ist ein dritter Einbruch dem Gegner gelungen! )eindrücken und entschließt sich zum Gegenstoß bei Eltigen. Es ist inzwischen möglich gewesen, aus dem Dnjeprabschnitt Teile der 50. I.D, und aus der Heimat Ersatztruppenverbände einzufliegen. Ab Mitte November macht sich nunmehr auch der Einsatz deutscher Stukas und Jagdsiafleln bemerkbar. Da nach wie vor der Schwerpunkt der begonnenen Schlacht um die Krim bei und nördlich Kertsch liegt, stehen für die Wegnahme des E'Itiger Brückenkopfes nur die 3. rumän, Gebirgs- und 6. rumän. Kavalleriedivision (Gen.Lt. Theodorini) zur Verfügung, die am Südrand des Brückenkopfes bereitgestellt werden.

Die Sowjets unterstützen ihre bei Eltigen kämpfenden Einheiten durch Versorgungsgüter, die entweder aus der Luft abgeworfen oder durch Landungs- und Schnellboote an die Küste gebracht werden. Eine Verstärkung an Menschen erfolgt demgegenüber nicht. Während Einheiten der deutschen Kriegsmarine diese Zufahrt abriegeln sollen, haben 2 Sturmgeschützabteilungen und Teile der 9. Flak-Div. (Gen.Lt. Pickert) den Auftrag, die Rumänen bei der Beseitigung des Brückenkopfes zu unterstützen. Mit dieser Hilfe beginnt am 4. 12. die Einengung des Ringes, nachdem die sowjet. Stellungen seit dem 3. 12. unter pausenlosem Feuer rumän. und deutscher Batterien liegen und von Kampffliegerstaffeln der Luftwatte mit ,,He - 111" und ,,Ju - 87" angegriffen werden. Nach dem letzten Luftangriff vom 6. 12. soll aus der inzwischen erreichten Linie am 7, früh gestürmt und Elligen genommen werden.
Doch der im Brückenkopf befehlende sowjet. Oberst Gladkow überrennt im Morgengrauen dieses 7. 12. mit seinen verbissen kämpfenden Einheiten die rumän. Stellungen nordwestl. Eltigen und dringt im Sturmlauf bis zu den Mitridethöhen bei Kertsch vor. Dort werden die Ausgebrochenen nach hartemRingen von der Kampfgruppe Oberst Faulhaber zusammengedrängt. Am 11. 12. 1943 ergeben sich 65 Offiz. und 714 Mann; 1800 Gewehre, 720 MPi, 52 1MG, 8 sMG, 10 leichte und 27 mittlere und schwere Granatwerfer, 15 kleine und 25 große Boote werden erbeutet. Damit ist der eigentliche Kampf um Eltigen beendet. Den beiden rumän. Divisions-Kampfgruppen fallen im ehern. Brückenkopf noch rund 2000 Gefangene in die Hand.
Quelle:Werner Haupt

mfg
Josef