Zum Gedenken an die vierbeinigen Kameraden

Begonnen von md11, Fr, 03. Oktober 2008, 09:24

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md11

Drei Viertel aller Pferde des Heeres an der Ostfront eingesetzt

Das 1965 eingeweihte Monument auf dem Gelände der Tierärztlichen Hochschule Hannover vor der Klinik für kleine Haustiere soll den Veterinärdienst symbolisieren. Der Samariterdienst an der durch Kriegseinwirkung leidenden Kreatur soll hierin Ausdruck finden. Dem Kriegskameraden Pferd ist damit gleichzeitig ein Denkmal gesetzt worden. Der kriegsteilnehmenden Generation ist dieser Symbolgehalt klar. Damit auch die nachfolgenden erkennen können, welcher Toten hier gedacht werden soll, hat der Bund Deutscher Veterinäroffiziere eine Bronzetafel gestiftet, die auf den Sinn des Ehrenmals verweist: ,,Den Toten des Veterinärdienstes 1939-1945."

Gemessen an der Vorkriegszahl deut¬scher Tierärzte von 10.000 waren rund 5000 während der Kriegsdauer täglich im Einsatz. Insgesamt sind 8150 Tierärzte länger oder kürzer Soldat gewesen und rund 1300 oder 16 Prozent nicht heimgekehrt.Das deutsche Friedensheer verfügte über 180.000 Einhufer. Weitere 393.000 wurden bei Kriegsbeginn ausgehoben, so daß das Heer mit 573.000 Pferden in den Krieg zog. Im Verlauf des Krieges wurden weitere 2.180000 Einhufer als Ersatz und für Neuaufstellungen benötigt. Die Zahl der Pferde und Tragtiere erreichte ihren Höchststand 1943 mit 1,38 Mio. Tieren, um dann abzusinken. Ohne die Pferde, die bei Kriegsende in Feindeshand fielen, gerieten 60 bis 63 Prozent der Pferde des Heeres im Krieg in Verlust gegen 68 Prozent im Ersten Weltkrieg bei einer um 17 Monate kürzeren Dauer. In jedem Kriegsjahr ging durchschnittlich ein Viertel des Gesamtbestands verloren. Drei Viertel aller Pferde des Heeres wurde an der Ostfront eingesetzt, wo eine Panzerdivision  im allgemeinen einen Pferdebestand von mehr als 1500 hatte. Ab 1942 stellte mehr als ein Drittel der bis dahin motorisierten Nachschubkolonnen der Infanteriedivisionen auf Pferdezug um. Auszug aus: ,,Das Deutsche Heeresveterinärwesen im Zweiten Weltkrieg" von Oberstvet. aD Dr. W. Zieger. Dazu ergänzend der Beitrag eines  Kollegen: ,,Die Truppenpferde sind ihren  Anforderungen gerecht geworden trotz schwerer Verluste vor allem im Ostkrieg.

Im Winter bei polarer Kälte und in der Schlammzeit in unwegsamem Gelände versagten die motorisierten Fahrzeuge und wurden durch Pferdefuhrwerke ersetzt. In den Kesseln - besonders in Stalingrad-wurden die Pferde zur Ernährung geschlachtet. Dadurch gab es natürlich starke Verluste, welche die Ausfälle durch Kampfhandlungen beträchtlich vermehrten. Trotzdem klappte der Nachschub an Ersatzpferden fast reibungslos."
Quelle:Alte Kameraden 1997

mfg
Josef