Informationen über das Traditionsschützen-Korps des ehemaligen Infanterieregiment Freiherr von Bolfras Nr. 84
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Gruß
Josef
Infanterieregiment Freiherr von Bolfras Nr. 84
RgtsGedenktag: 13. Mai (Schwarze Lackenau) 1809
Rgtsstab: Krems
Auszug aus dem Schematismus 1914
Feldzeugmeister Arthur Freiherr von Bolfras
Generaladjutant und Vorstand der Militärkanzlei Seiner Majestät
Artur Freiherr von Bolfras entstammte einer alten norddeutschen Bürgerfamilie. Im Jahre 1430 wurde der Name
Erasmus Bolfras in Frankfurt an der Oder erstmals erwähnt. Einige Familienmitglieder bekleideten hohe Ämter in dieser
Stadt. ( Ratsherren , Bürgermeister ). Im Jahre 1560 begnadete Kaiser Ferdinand die Familie mit einem Wappen und
Kaiser Rudolph II. erhob sie 1600 in den ritterlichen Adelsstand.
Der Großvater, Friedrich Bolfras, schlug die militärische Laufbahn ein ,die ihn in die Dienste Österreichs führte.
Kaiser Franz erhob ihn 1824 in den Adelsstand des österreichischen Kaiserstaates mit dem Prädikat
" von Ahnenburg ". Damit begann eine Reihe von vier Generationen im militärischen Dienste.
Am 16. April 1838 wurde in Sachsenhausen bei Frankfurt am Main " Arthur " geboren. Er besuchte die Militärakademie Wiener Neustadt, wo er 1858 als Leutnant zum Infanterieregiment 39 ausgemustert wurde.
1859 kämpfte er im Rang eines Oberleutnant bei Montebello, Melegnano und Solferino.
Von 1860 bis 1862 besuchte er die Kriegsschule und wurde dem Generalquartiermeisterstabe zugeteilt und dem Festungsgouverment in Venedig zugewiesen.
1864 wurde er zum Hauptmann ernannt und heiratete die Tochter des Bozner Patriziers von Larcher zu Eisegg.
1866 war er Generalstabsoffizier bei der Landesverteidigung Tirols und erwarb sich das MVK.RK.. Danach wurde er dem Reichskriegsministerium zugeteilt und erreichte im Mai 1867 den Rang eines Major.
Im Rang eines Oberstleutnants , den er im Mai 1878 erhielt, war er während des Okkupationsfeldzuges bei der Generalsstabsabteilung des 3. Armeekorps. Bei den Operationen im Sprecatale machte er sich verdient und wurde mit dem EKO. 3. KL ausgezeichnet. Danach machte er Truppendienst beim Infanterieregiment Nr. 7.
Im Mai 1881 wurde er Oberst , 1882 Generalstabschef des 14. Korps und 1887 mit dem LO.-RK. dekoriert. Im selben Jahr wurde er Generalmajor und Kommandant der 3. Infanterie-Brigade. Im Jahre 1888 übersetzte er zur
48. Infanterie-Brigade. Am 1. März 1889 wurde er mit der Leitung der Militärkanzlei betraut. Rasch fand der Kaiser Zuneigung und Vertrauen zu Bolfras und ernannte ihn am 14. Mai 1889 zum Vorstand der Militärkanzlei und Generaladjutant Seiner Majestät.
1891 wurde er zum Geheimen Rat und noch im selben Jahr zum Feldmarschalleutnant ernannt. 1892 wurde er mit dem St.O.-KK, und 1896 mit dem EKO. 1. KL. dekoriert.
Am 15. August 1900 ernannte ihn der Kaiser zum Inhaber des Infanterieregimentes Nr. 84 .
Im Jahre 1902 erhielt er mit dem LO.-GK. die letzte Auszeichnung dieser Art.
Kaiser Franz Josef erhob Ihn 1904 zum Freiherrn und erlaubte Ihm das Prädikat " von Ahnenburg " abzulegen.
Am 5. Jänner 1917 versetzte ihn Kaiser Karl auf eigenes Ansuchen in den Ruhestand. Außerdem wurde
Arthur Freiherr von Bolfras als lebenslängliches Mitglied ins Herrenhaus berufen.
Am 19. Dezember 1922 starb der Inhaber des Infanterieregimentes Nr. 84 in Baden, wohin er sich nach seiner
Versetzung in den Ruhestand zurückgezogen hatte.
Quelle: www.ir84.com
Das Regiment im Kriege
Das Infanterieregiment Nr. 84 wurde 1883 aus je einem Bataillon der Infanterieregimenter 4, 14, 59, und 49 formiert.
Durch dieses Tor zog das Infanterie-Regiment Nr. 84 "Freiherr von Bolfras " am 6. August 1914 nach 19 jährigem Aufenthalt in Krems für Heimat und Vaterland in den großen Krieg "
So steht es am "Steinertor" in Krems an der Donau geschrieben. Eine tiefbewegte Stadt mit tausenden Einwohnern nahm damals Abschied vom Regiment. Drei Bataillone wurden an den nördlichen Kriegsschauplatz verlegt, das Vierte lag in Sarajewo.
Die Feuertaufe erhielt das Regiment im September 1914 bei Zamosc. Nach dem siegreichen Gefecht wurde das Feldzeichen eingezogen, da es als Zielscheibe diente.
Nach den Gefechten an der Nida und dem Durchbruch von Gorlice kam es zum Stellungskampf an der Ikwa. Hier wurde das Regiment mit zwei Bataillonen aufgestockt. Dadurch zählten die jetzt fünf Bataillone 12.500 Soldaten und Offiziere.
Der Kader konnte diese Marschbataillone ins Feld schicken, da die Ergänzung aus den dichtbevölkerten Gebieten der Monarchie erfolgte. Das waren die Randbezirke Wiens, die Ergänzungsbezirke Bruck/Laitha, Baden, Wiener Neustadt und Krems bis Retz.
Für das Infanterieregiment Nr. 84 wurden im Kriege über 110.000 Mann gemustert. Es war somit das stärkste Regimentder Monarchie.
Entsprechend hoch waren aber auch die Verluste. Eine amtliche Statistik aus dem Jahre 1918 berichtete über die hohen Regimentsverluste von 422 Offizieren und 12.070 Soldaten. Nicht berücksichtigt ist die Zahl der nicht geborgenen Toten und Verwundeten, sowie derer in Kriegsgefangenschaft ihren Verwundungen oder an Krankheiten erlegenen Offiziere und Soldaten. Bemerkenswert ist die geringe Anzahl an unverwundet in Kriegsgefangenschaft Geratenen.
Die größten Opfer brachte das Regiment in der Schlacht bei Sapanow vom 4. bis 8. Juni 1916 unter seinem Kommandanten Oberst Dr. Eccher von Eccho.
Der zahlenmäßig weit überlegene Feind setzte nach einem 24 Stündigem Trommelfeuer alles daran das Regiment Nr. 84 "niederzuwalzen", nach Lemberg durchzustoßen und die Front aufzurollen. Der Opfermut und die Standfestigkeit unter hohen Verlusten, vereitelten die Absicht des Feindes. In den Nachgefechten die sich bis zum 29. Juli hinzogen versuchte der Feind bei Klekotow einen erneuten Durchbruchsversuch. Die neuerliche Offensive scheiterte an der erschöpften Truppe. Auch das Infanterie-Regiment Nr. 84 war zu keinem Gegenstoß mehr fähig.
Im Bericht der 11. Russischen Armee fand die Haltung des Regimentes Nr. 84 Anerkennung. Divr. von Boog meinte..." 84 ist Stahl "
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Gedenkstein in 1020 Wien AG Vorgartenstrasse
Gedenkschrift am Steinertor 3500 Krems